Washington prüft härteren Kurs in Syrien
USA verschärfen Ton gegenüber Damaskus und Moskau wegen Angriffen auf Aleppo.
Washington/Damaskus/Moskau. Angesichts des sich zuspitzenden Konflikts in Syrien wachsen auch die Spannungen zwischen Russland und den USA. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf USRegierungskreise, dass Washington einen härten Syrien-Kurs erwäge. Dazu zählten auch militärische Optionen wie bessere Ausrüstung für Rebellen durch US-Verbündete, meldet Reuters. Washington will so auf die Offensive des syrischen Regimes und seiner russischen Verbündeten gegen den von Aufständischen kontrollierten Osten der Stadt Aleppo reagieren.
Militärisch seien die Möglichkeiten der USA aber begrenzt, so die Regierungsquelle zu Reuters. Denn US-Präsident Barack Obama habe wiederholt einen Militärschlag gegen syrische Truppen abgelehnt, und US-Angriffe etwa auf syrische Luftwaffenstützpunkte könnten auch russische Soldaten treffen. Zuletzt hatten US-Verbündete wie Saudiarabien verstärkt amerikanische TOW-Panzerabwehrlenkwaffen an die Rebellen geschickt. Washington selbst zeigte sich aber bei Waffenlieferungen immer zurückhaltend – aus Sorge, das Material könnte in größerem Maß in die Hände jihadistischer Gruppen fallen.
Lachen ist „gruselig“
Bei syrischen und russischen Luftangriffen auf Ostaleppo starben zahlreiche Zivilisten, Spitäler wurden getroffen. UNGeneralsekretär Ban Ki-moon sprach von Kriegsverbrechen. US-Außenminister John Kerry drohte Moskau damit, die Zusammenarbeit zur Lösung des Syrien-Konflikts zu beenden.
Amerikas UN-Botschafterin, Samatha Power, übte auf Twitter scharfe Kritik an Syriens UNBotschafter, Bashar Jaafari. Dieser war laut al-Jazeera von Journalisten auf die bombardierten Spitäler angesprochen worden. Jaafari lachte und ging weiter. Das Lachen des Botschafters sei „gruselig“, so Power. „Das ist das Gesicht des syrischen Regimes und der russischen Taten in Aleppo“. (APA/Reuters/red.)