Dank dem Patrioten!
der dies verhindert. Der österreichische Föderalismus ist ein Unikum: Die verfassungsrechtliche Stellung der Länder ist im Vergleich zu jener der Gliedstaaten in anderen Bundesstaaten schwach, die politische Macht der Länder und ihr Einfluss auf das Geschehen im Bund aber groß. Das hat historische Gründe.
Bußjäger ist in seiner Kritik an den Verwaltungsstrukturen zuzustimmen. Da gibt es manches, was sachlich nicht gerechtfertigt ist. Ob aber eine völlige Übertragung der Aufgaben der Bundesverwaltung in den Ländern sinnvoll wäre, darf bezweifelt werden. der österreichischen Delegation. Leiter der Delegation war Außenminister Leopold Figl, an seiner Seite der Präsident des ÖGB, Franz Olah. Beide hatten Jahre im Konzentrationslager Dachau zugebracht. Die gemeinsam durchlittenen Jahre prägten auch das Zusammenwirken zwischen den beiden führenden Persönlichkeiten in New York.
Wenn Figl den Gang in der Generalversammlungshalle hinunterschritt, wurde er von den Delegierten anderer Staaten mit Herzlichkeit und Anerkennung (Staatsvertrag im Mai 1955!) begrüßt. Seine Antwort war ein fröhliches, dankbares „Yes, yes, yes“. Seine große Rede im Plenum hielt Figl in deutscher Sprache.
Erstaunlich war, wie er Resolutionstexte mit seinem außenpolitischen Witterungssinn sofort verstand und damit die österreichische Politik in einer entscheidenden Phase der Geschichte der Vereinten Nationen – Ungarn-Revolution, Suez-Krise – bestimmte. „. . . Immer noch ein gutes Land!“, „Merk’s Wien“von Thomas Chorherr, 26. 9.