Schluss mit Formaldehyd in Spanplatten
Ein neuer Klebstoff besteht aus natürlichen Rohstoffen.
Diese Neuentwicklung wird aus Abfällen der Lebensmittelindustrie – etwa aus Rübenschnitzel – gewonnen und ist daher völlig ungiftig: Es ist ein Klebstoff, der am Institut für Holztechnologie und nachwachsende Rohstoffe des Departments für Materialwissenschaften und Prozesstechnik der Boku entwickelt wurde. Für die Innovation wurde Stefan Pinkl aus der Arbeitsgruppe von Wolfgang Gindl-Almutter mit dem ersten Platz des Tecnet-Accent-BokuInnovation-Award 2016 ausgezeichnet.
Der neue Klebstoff soll vor allem bei der Produktion von Spanplatten zum Einsatz kommen. Er soll das hauptsächlich verwendete Formaldehyd, das mit zeitlicher Verzögerung aus den Produkten ausgast und die Gesundheit belasten kann, ersetzen. Stefan Pinkl ist Mitarbeiter im Projekt Eco Glue, das sich mit der Herstellung von Produkten, die die bisher gebräuchlichen giftreichen Materialien ersetzen wollen, beschäftigt. Sein neu entwickelter Klebstoff besteht zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen und kann auch kostengünstig hergestellt werden.
Marktreife Ideen
Der Tecnet-Accent-Boku-Innovation-Award will „wertvolle Ideen erfolgreich auf den Markt bringen“. Der zweite Platz des Award 2016 ging an Christoph Hammerl vom Boku-Department für Materialwissenschaft und Prozesstechnik für die Entwicklung eines Verfahrens, das aus Klärschlämmen Karbon-Briketts herstellt. Dritter Preisträger ist Behzad Shirmardi Shaghasemi vom Boku-Institut für Biologisch inspirierte Materialien, der mit dem Einsatz von Nanokristallen den Wirkungsgrad von Solarzellen verbessern konnte. Die Preise werden von der NÖTechnologiebeteiligungs-Invest GmbH Tecnet Equity, der NÖ Gründerservice GmbH Accent und der Boku vergeben. (ewi)