Wie man ganz auf Nummer sicher geht
Zertifikate-Lexikon. Bei Expresszertifikaten reichte in der Vergangenheit eine Barriere von 47 Prozent.
Wien. Bei den kürzlich an dieser Stelle besprochenen Expresszertifikaten bekommt man im besten Fall bereits nach einem Jahr sein Geld zurück – wenn der Basiswert (etwa der europäische Aktienindex EuroStoxx 50) an einem bestimmten Stichtag auf oder über dem Startwert (dem Wert, den er zu Beginn der Laufzeit hatte) liegt. Eine vorher festgelegte Prämie gibt es dann auch.
Liegt der Basiswert unter dieser Hürde, muss man ein weiteres Jahr auf den nächsten Stichtag warten, bis man die nächste Chance auf Rückzahlung hat. Im schlimmsten Fall sitzt man die gesamte mehrjährige Laufzeit aus und bekommt dann sein Geld zurück (ohne Prämie) oder – falls der Basiswert auch noch unter eine bestimmte Barriere gefallen ist – nur den Gegenwert des Basiswerts. Das wäre allerdings unangenehm.
Ratsam ist es daher, ein Expresszertifikat zu wählen, dessen Barriere weit unter dem Startwert liegt. Umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Basiswert am Laufzeitende darunter liegt.
Je tiefer, umso besser
Doch was ist sicher? Die Raiffeisen Centrobank hat untersucht, was passiert wäre, wenn seit 1. Jänner 1990 jeden Tag ein solches Expresszertifikat mit dem EuroStoxx 50 als Basiswert, einer fünfjährigen Laufzeit und einer jährlichen vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit aufgelegt worden wäre. Eine Barriere von 47,08 Prozent des Basiswerts hätte in diesem Fall immer ausgereicht. Nach keinem dieser Fünf-JahresZeiträume lag der EuroStoxx um mehr als 53 Prozent unter dem jeweiligen Startwert.
Wie bei den Bonuszertifikaten zeigte sich auch bei den Expresszertifikaten: Je tiefer der Startwert schon war, eine umso höhere Barriere hätte gereicht. Zwei Drittel der Zertifikate wären im ersten Jahr zurückbezahlt worden. (b.l.)