Explosion trifft BASF ins Mark
Chemie. Der weltgrößte Chemiestandort in Ludwigshafen ist auf Wochen lahmgelegt. Die Aktie hält aber den Aufwärtskurs.
Wien. Als der Chemieriese BASF am 12. Oktober mit vorzeitigen, guten Zahlen für das dritte Quartal überraschte, jubelten die Analysten, und die Aktie erreichte ein Jahreshoch. „Die Königin der Chemie ist zurück auf Kurs“, meinte etwa Christian Faitz von Kepler Chevreux.
Das Entsetzen kam nur eine Woche später: Bei einer schweren Explosion kamen drei Menschen ums Leben, etliche wurden zum Teil schwer verletzt. Die Aktie, die seit Jahresbeginn um rund zwölf Prozent zugelegt hat, reagierte kaum – das Unternehmen ist gegen Schäden finanziell gut abgesichert. Was bleibt, ist das menschliche Leid und der wirtschaftliche Schaden, Analysten rechnen mit einem Ausfall von bis zu zwölf Wochen.
Große Teile des größten Chemiestandorts der Welt sind lahmgelegt. BASF fertigt in Ludwigshafen aus Ethylen und Propylen Ausgangsstoffe für viele andere Mate- rialien wie Kunststoffe, Lacke oder Kleber. Bis Staatsanwaltschaft und BASF den Schaden untersucht haben, die Leitungen repariert und abgenommen sind, dürften Wochen vergehen. Inwieweit die Zulieferer betroffen sind, ist ebenfalls unklar. Branchenexperten rechnen damit, dass von dem Ausfall vor allem die US-Konkurrenten Dow Chemical und LyondellBasell Industries sowie die österreichische Borealis profitieren werden. (red.)