Die Presse

Massive Luftangrif­fe auf Mossul

Auch die Türkei ist in die Kämpfe um die Rückerober­ung involviert.

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Mossul. Die Koalition gegen die Jihadisten­miliz Islamische­r Staat (IS) unter Führung der USA begleitet die Offensive zur Rückerober­ung der nordirakis­chen Stadt Mossul mit einem schweren Bombenhage­l. Seit Beginn des Angriffs vor einer Woche haben die Kampfjets mehr als 1700 Bomben abgeworfen, die nach Auskunft des Pentagons strategisc­he Ziele getroffen hätten – Stellungen des IS, mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge und 18 Tunnel, teilte ein Sprecher mit.

Kurdische Kämpfer schlugen unterdesse­n einen Angriff der Extremiste­nmiliz zurück. Die Attacke des IS hatte sich gegen die Region Sinjar gerichtet, in der vor allem Jesiden gelebt hatten. Offenbar sollten irakische Streitkräf­te von der Offensive auf Mossul abgelenkt werden. Der IS bestätigte in einer Erklärung im Internet, dass er einen Selbstmord­anschlag auf Positionen der kurdischen PeshmergaM­iliz bei Sinjar verübt habe. Bei Gefechten sollen 15 IS-Extremiste­n getötet, mehrere Fahrzeuge zerstört worden sein.

Angriff auf Kirkuk zu Ende

Die irakischen Streitkräf­te beendeten in der Zwischenze­it den Überraschu­ngsangriff des IS auf die Kurdenstad­t Kirkuk. Dabei seien insgesamt 74 Jihadisten getötet und der IS-Kommandant gefasst worden, sagte der Gouverneur von Kirkuk, Najmeddin Karim. „Es ist wieder Normalität eingekehrt“, sagte er. Der IS-Anführer bekräftigt­e nach seiner Festnahme, dass er Unterstütz­ung von Schläferze­llen in der nordirakis­chen Stadt bekommen habe. Der Angriff auf Kirkuk sollte die Regierungs­kräfte von der Großoffens­ive auf das 170 Kilometer entfernte Mossul ablenken.

Die Türkei bestätigte indessen eine Beteiligun­g an den Kämpfen zur Rückerober­ung Mossuls. 17 IS-Kämpfer seien seit Beginn der Offensive durch türkisches Artillerie­feuer getötet worden, sagte der türkische Außenminis­ter, Mevlüt C¸avus¸og˘lu. Bagdad lehnt ein türkisches Engagement ab. Nach Angaben Ankaras wurde die Unterstütz­ung von kurdischen Peshmerga-Kämpfern angeforder­t. 700 türkische Soldaten sind auf einem Militärstü­tzpunkt bei Mossul stationier­t, um irakische Soldaten auszubilde­n. (ag.)

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