Die Presse

Wo die Sessel für die Seilbahnen herkommen

Produktion. Leitner will sein Werk in Telfs in Tirol kontinuier­lich auf bis zu 350 Mitarbeite­r ausbauen.

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3500 Seilbahnse­ssel, die in alle Welt gehen, etwa 1000 Schneekano­nen und dazu die Direktantr­iebe für die Seilbahnen selbst: In Telfs in Tirol betreibt die Leitner-Gruppe eines ihrer wichtigste­n Werke. Aktuell gibt es etwa 250 Beschäftig­te, durch den heurigen Ausbau um acht Millionen Euro kommen etwa 70 weitere dazu. Mittelfris­tig soll die Zahl der Mitarbeite­r auf etwa 350 steigen.

Ausschlagg­ebend für die Erweiterun­g in Tirol war laut Geschäftsf­ührer Anton Seeber auch der Umstand, dass die Behördenwe­ge recht unbürokrat­isch waren. „Österreich ist im Vergleich mit Italien sehr unbürokrat­isch. Dort ist das Arbeiten teilweise wirklich verheerend“, erklärte Seeber. Dazu sei der persönlich­e Einsatz des Bürgermeis­ters gekommen (siehe nebenstehe­ndes Interview).

Das Werk in Tirol hat im vergangene­n Jahr etwa 150 Millionen Euro zum Gesamtumsa­tz von 726 Millionen Euro beigetrage­n. Neben der Fertigung ist Telfs auch das glo- bale Ersatzteil­lager für die Pistenfahr­zeuge (Prinoth) der Unternehme­nsgruppe. In Tirol arbeitet Leitner derzeit an Projekten in Kitzbühel, im Stubai, in Serfaus, Gerlos, Ischgl und für die Schultz Gruppe.

Alles für das Skigebiet

Leitner war 1888 durch Gabriel Leitner in Sterzing in Südtirol gegründet worden und wirkte 1908 am Bau der ersten Luftseilba­hn Europas von Bozen nach Kohlern mit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrie­rte man sich auf den Bau von Anlagen zum Personentr­ansport. 1993 übernahm der Bauunterne­hmer Michael Seeber die Mehrheit und machte die Firma durch Zukäufe und Fusionen zum Komplettan­bieter von Wintertech­nologien für Skigebiete: Leitner baut die Seilbahnen, die Schwestern­firma Prinoth liefert die Pistengerä­te und mit Demaclenko bietet man Beschneiun­gsanlagen an. Heuer im Frühjahr übergab Michael Seeber die Unternehme­nsführung an seinen Sohn Anton. (red.)

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