Sorgen um OIIP sind übertrieben
Stefan Brocza macht sich Sorgen um das Österreichische Institut für Internationale Politik (OIIP), die Universität Wien und um die Transparenz in einem Berufungsverfahren. Die Sorgen sind übertrieben, der Sachverhalt ist relativ einfach erklärbar.
Seit die damalige Wissenschaftsministerin, Beatrix Karl, die Förderung der außeruniversitären Forschung eingestellt hat, ist der wissenschaftliche Leiter des OIIP bei der Universität Wien als Senior Scientist angestellt. Zuletzt war dies Professor Heinz Gärtner. Gärtner ist per Juli 2016 mit Erreichung der Altersgrenze (65) bei der Universität Wien in Pension gegangen.
Richtig ist, dass das OIIP seit Jahren um eine angemessene Finanzierung kämpft. In dieser Hinsicht ist allerdings heuer ein
Erfolg gelungen: Es konnte mit der Uni Wien ein sogenanntes Joint Appointment für den künftigen wissenschaftlichen Direktor des OIIP vereinbart werden. Die Uni schreibt eine befristete Professur nach § 99 UniG aus und ist bereit, die Berufung gemeinsam mit einer Vertretung des OIIP zu entscheiden, mehr noch: die berufene Persönlichkeit zu 100 Prozent zu bezahlen. Das OIIP wäre aus Eigenem bei der gegebenen Finanzierung gar nicht in der Lage, eine/n wissenschaftliche/n Leiter/in zu bestellen und zur Gänze zu bezahlen.
Dass die Uni Wien, namentlich das Institut für Politikwissenschaft, interessiert ist, die neue Professur auch arbeitsmäßig in das Leben des Instituts zu integrieren, ist jedenfalls verständlich. Die Heranführung des OIIP und seiner Forschung an die Uni Wien, insbesondere an das Institut für Politikwissenschaft, liegt aber ebenfalls im Interesse der Universität. Und das wird die Praxis mitbestimmen.
Dr. Caspar Einem, Präsident des OIIP-Trägervereins