VORARLBERG
Du Ländle, meine teure Heimat, ich singe dir zu Ehr’ und Preis; begrüße deine schönen Alpen, wo Blumen blüh’n so edel weiß, und golden glühen steile Berge, berauscht von harz’gem Tannenduft. O Vorarlberg, will treu dir bleiben, bis mich der liebe Herrgott ruft.
Kaum ein Vorarlberger kennt seine Hymne. Ich kann mich nicht ersinnen, sie in der Volksschule in Bregenz gelernt zu haben. Dabei kommt „’s Ländle, meine Heimat“, komponiert 1907 vom Feldkircher Musiklehrer Anton Schmutzer und seit 1937 bzw. 1949 Landeshymne, freundlich und Bodenseelaid-back herüber, nicht stolz oder Blut-und-Bodenmäßig. Da ist ein Hauch „I mag Di“im Ton eines Kindes, das Oma Blumen gibt. Es geht um die Alpen, den Rhein und das „rührig“Völklein. Man ist „berauscht von harz’gem Tannenduft“, einem der bei uns neben Bier, Käs und dem Geruch des Geldes beliebtesten Rauschmittel. Zwei inoffizielle Hymnen sind bekannter: Das hosiannahafte „Grüeß di Gott, mi subers Ländle“von Wunibald Briem (1841–1912) und Isidor Hopfner (1858–1937), in dem es heißt: „Grüaß di Gott mi subers Ländle döt am Rhi und Bodasee. Los, i bring da hüt a Ständle und vergiß dawil mi Weh.“Und das Spottlied „Oho Vorarlberg“(ausgesprochen: „Voradelberg“) von Reinhold Bilgeri und Michael Köhlmeier von 1974. Refrain: „Oho Vorarlberg, -berg, -berg, bist zwar als Land ein Zwerg, Zwerg, Zwerg, klein aber oho, holladrio.“
Heute würden wohl folgende Zeilen den Ländle-Nerv treffen: „Mir sind g’hörig, mir sind gschiid, seahen übern Rhii net wiit, doch mir hond da Bodasee, hohe Berge wiiß vo Schnee, Zugang zu Europas Westen, net nur zu den Ostblockresten, und das bescht vo üsrem Land: Zum Rescht vo Öschtrich ischt a Wand!“