BURGENLAND
Mein Heimatvolk, mein Heimatland, mit Österreich verbunden! Auf Dir ruht Gottes Vaterhand, Du hast sie oft empfunden. Du bist gestählt in hartem Streit zu Treue, Fleiß und Redlichkeit. Am Bett der Raab, am Heiderand, Du bist mein teures Burgenland! Am Bett der Raab, am Heiderand, Du bist mein teures Burgenland!
Mein Heimatvolk, mein Heimatland, mit Österreich verbunden“, heißt es in der ersten Zeile der burgenländischen Landeshymne. Als sie 1936 von Peter Zauner komponiert wurde, war diese Verbindung gerade einmal 15 Jahre alt und noch nicht sonderlich innig. Auch deshalb hatte die Landesleitung der Vaterländischen Front im Jahr davor einen Wettbewerb ausgeschrieben. Gesucht wurde ein Text, der „Stolz auf die burgenländische Heimat“ausdrückt, aber auch „Verbundenheit mit dem großen österreichischen Vaterland“. Der Lehrer Ernst Görlich kam diesem Ideal am nächsten.
An der innerlichen Zerrissenheit des Landes, die mit den Schüssen von Schattendorf (1927) offensichtlich geworden war, änderte die Hymne jedoch nichts. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie trotzdem wieder eingeführt, weil man im Text keine undemokratischen Passagen finden konnte.
Der Burgenländer singt die Landeshymne erstmals in der Volksschule (zumindest war das in den 1980er-Jahren so) und dann eigentlich nicht mehr, es sei denn, er wird Landespolitiker. Und doch ist diese Melodie auch – sagen wir – 30 Jahre später noch in der Lage, ein altes Gefühl zu wecken, das etwas zwischen Heimat, Identität und Verbundenheit ausdrücken möchte. Nur eines hat hier eine noch stärkere Wirkung: Nichts lässt den Burgenländer mehr zum Burgenland stehen als der Burgenländerwitz.