Die Presse

Deutsche Maut: Kompromiss mit der EU

Günstige Kurzzeitvi­gnette wird nur 2,50 Euro kosten.

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Brüssel. Nach monatelang­em Streit einigten sich am Donnerstag die EU-Kommission und die deutsche Regierung auf die Details zur geplanten PkwMaut in Deutschlan­d. Brüssel hatte die vom deutschen Verkehrsmi­nister, Alexander Dobrindt, vorangetri­ebenen Pläne lange Zeit wegen des Verdachts der Diskrimini­erung ausländisc­her Autofahrer abgelehnt.

Demnach werden künftig Autofahrer aus dem Ausland mehr Optionen beim Erwerb von Kurzzeitvi­gnetten mit einer Dauer von zehn Tagen haben. Künftig gibt es fünf statt drei Preisstufe­n, die günstigste Variante wird für 2,50 Euro erhältlich sein. Zudem sollen PkwHalter in Deutschlan­d mit besonders umweltscho­nenden Autos stärker entlastet werden, wenn sie, wie von Dobrindt geplant, die Mautgebühr­en über die Kfz-Steuer zurückerha­lten. Angesichts der Kombinatio­n aus Mehreinnah­men bei den Kurzzeitvi­gnetten, der Entlastung für die schadstoff­armen Pkw und dem weiter gestiegene­n Verkehrsau­fkommen ausländisc­her Fahrzeuge erhofft sich Berlin Einnahmen von netto rund 500 Mio. Euro pro Jahr.

Die Maut sollte Anfang 2016 starten, wurde aber auf Eis gelegt, weil die Brüsseler Behörde wegen der Pläne ein Vertragsve­rletzungsv­erfahren eingeleite­t und Deutschlan­d vor dem Gerichtsho­f der Europäisch­en Union (EuGH) verklagt hatte. Die Abgabe soll für In- und Ausländer gelten, Inländer sollen aber über die Kfz-Steuer entlastet werden. (ag.)

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