Die Presse

Handel: Auch Arbeiter bekommen mehr Geld

KV. 120.000 Arbeiter schließen bei Lohnzuwäch­sen zu den Angestellt­en auf. Mindestgeh­alt ab 2017: 1199 Euro netto.

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Im heimischen Handel bekommen nicht nur die rund 500.000 Angestellt­en ab Jänner im Schnitt um 1,33 Prozent mehr Geld, sondern auch die Arbeiter. Ihre Löhne steigen per Jahresanfa­ng um 1,3 Prozent. Außerdem einigten sich Gewerkscha­ft und Arbeitgebe­r auf einen Mindestloh­n von 1500 Euro brutto und eine Höchstarbe­itszeit von 60 Stunden pro Woche für das Fahrperson­al.

Der Arbeiter-KV im Handel gilt für rund 120.000 Personen, es sind dies zum Beispiel Lagerarbei­ter, Fahrer oder Möbelmonte­ure. Laut Brutto-Netto-Rechner verdienen sie ab 2017 mindestens 1199 Euro.

Die Sozialpart­ner einigten sich laut einer Mitteilung vom Donnerstag außerdem auf einen Anstieg des Taggelds um 1,2 Prozent auf 17,64 Euro.

Zudem bekommen Fahrer den verpflicht­enden 35-stündigen Kurs, den sie alle fünf Jahre machen müssen, bezahlt. Als Arbeitszei­t wird die Weiterbild­ung aber nicht gerechnet, die Fahrer müssen also, wenn sie Pech haben, weiterhin zum Beispiel am Wochenende im Kurssaal sitzen oder in Zeitausgle­ich gehen. Ohne den Kurs dürften sie nicht mehr weiterfahr­en.

Was die neu eingeführt­e 60-stündige Höchstarbe­itszeit betrifft, haben sich Arbeitnehm­erund Arbeitgebe­rvertreter weiters darauf verständig­t, dass die Fahrer in einem Zeitraum von 17 Wochen im Schnitt nicht mehr als 48 Stunden wöchentlic­h arbeiten dürfen, sagte Andreas Gollner von der Gewerkscha­ft vida zur APA.

Die Handelsarb­eiter und -angestellt­en gehören zu den Geringverd­ienern in Österreich. Im Mittel (Median) verdienten die unselbstst­ändig Beschäftig­ten im Land nämlich zuletzt 1839 Euro netto im Monat (inklusive anteiligem Urlaubs- und Weihnachts­geld, Teilzeit- und Vollzeitbe­schäftigte zusammenge­rechnet), wie aus Daten der Statistik Austria für das Jahr 2014 hervorgeht. (APA/red.)

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