Carlsen bleibt König
Schach-WM. Magnus Carlsen setzte sich im Tie-Break gegen Sergej Karjakin durch und verteidigte den Titel.
New York. Der Schachweltmeister heißt weiter Magnus Carlsen. Der Norweger setzte sich bei der WM in New York im Tie-Break gegen Herausforderer Sergej Karjakin mit 3:1 durch und beschenkte sich an seinem 26. Geburtstag mit der dritten erfolgreichen Titelverteidigung. „Ich bin superglücklich und erleichtert“, sagte Carlsen, der seit 2013 regiert.
200 Dollar Eintritt hatten die Veranstalter für die letzte reguläre WM-Partie am Montag verlangt und letztlich nur ein mattes Remis – das zehnte insgesamt – nach 35 Minuten erhalten. Als Wiedergutmachung galten die Tickets auch für die vier Schnellpar- tien, und mögen sie als Entscheidungsform umstritten sein, die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten: Bei verkürzter Bedenkzeit zeigte der bis dahin fehlerhafte Carlsen sein Genie (,,Erfrischend, schneller zu spielen“), nach zwei Partien brachen Karjakins Verteidigungskünste unter dem immensen Druck zusammen. Den Schlusspunkt setzte der Weltmeister mit einem stilvollendeten Damenopfer-Konter zum Matt.
„In drei von vier Spielen stand ich auf verlorenem Posten. Magnus nutzte meine Fehler und hat den Sieg verdient“, sagte Karjakin. Eine Million Euro hat der russische Schachverband in die Vorbereitung investiert, um die 2008 verlorene Krone zurückzuerobern. Doch die akribische Analyse wurde dem 26-Jährigen unter Zeitdruck zum Verhängnis. In zwei Jahren wartet die nächste Chance, ein Sieg beim Kandidatenturnier vorausgesetzt.
Der Unterlegene durfte sich mit 400.000 Euro trösten, Carlsen erhielt 600.000. Der größte Gewinner aber waren die Veranstalter, denn der Schachsport boomt: 10.000 Besucher wurden an den 13 Spieltagen gezählt, gut zehn Millionen Schachfans in der ganzen Welt verfolgten den kostenpflichtigen Livestream. (swi)