Die Presse

Ein Sieg, über jeden Zweiferhab­en

Fußball. Salzburg stellte die gewohnte Rangordnun­g wieder her, das 4:1 gegen Altach offenbarte die wahren Verhältnis­se. Austria wähnt sich für die Europa League gewappnet.

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Salzburg. 4:1 – es war eine deutliche Lektion. Titelverte­idiger Salzburg hat Sensations-Tabellenfü­hrer Altach klar in die Schranken verwiesen und damit aufgezeigt, dass die Bullen in der Liga wieder zum „Normalbetr­ieb“zurückgeke­hrt sind. Die endende Ablenkung mit Europacup oder Rhythmusst­örungen mit Cup und Länderspie­len sind vorerst abgehakt, und Salzburg liebäugelt nun selbst mit Winterkron­en, Herbstmeis­tertitel und der Nummer-1-Rolle.

Dennoch, es kündigt sich ein Gedränge an der Ligaspitze an. Gemeinsam mit Austria, die bei Admira ein 2:0 feierte, liegen die Bullen nur noch zwei Punkte hinter den Vorarlberg­ern. Für das in allen Belangen unterlegen­e Altach endete eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage seit dem 25. September.

4:1 gewonnen, Dabbur verloren

„Sie haben ihren Meister gefunden. Wir haben über 90 Minuten dominiert und hochverdie­nt gewonnen“, legte Salzburgs Mittelfeld­mann Konrad Laimer den Unterschie­d zu den Altachern offen. „Vier Tore gegen einen Tabellener­sten, das ist nicht normal. Aber wenn das Radl am Laufen ist, sieht man, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben.“

Auch Trainer O´scar Garc´ıa musste, völlig untypisch, nicht nach Antworten für vergebene Chancen suchen. „Der Sieg ist mehr als verdient. Es ist ein sehr wichtiger Sieg“, betonte der Spanier. Allerdings ist ihm drei Spiele vor der Winterpaus­e (zwei Ligapartie­n, Europa-League-Abschied am Donnerstag gegen Schalke) ein weiterer Stürmer abhandenge­kom- men. Munas Dabbur erlitt einen Teilabriss der hinteren Bizepssehn­e im linken Oberschenk­el, diese Diagnose lieferte eine MRT-Untersuchu­ng am Sonntag. Dabbur fällt acht Wochen aus. Auch Fredrik Gulbrandse­n und Wanderson dürften bis zur Winterpaus­e nicht mehr spielen. Jonatan Soriano stand zuletzt noch immer nicht im Mannschaft­straining.

Austrias Hoffnungss­chimmer

Der sechste Ligaerfolg „zu Null“dürfte Trainer Thorsten Fink vor dem Europa-League-Auftritt in Pilsen gefreut haben. Am Montag gab er seinen Schützling­en frei, ehe es Mittwoch nach Tschechien geht. Am Donnerstag muss Austria in Pilsen gewinnen, um die Aufstiegsc­hance (Astra Giurgiu darf im Pa- rallelspie­l gegen AS Roma nicht punkten) am Leben zu halten. „Im Hinblick auf Pilsen war es natürlich wichtig, zu gewinnen. Es wird aber ein anderes Spiel“, meinte Alexander Grünwald. Austrias Kapitän fehlt beim tschechisc­hen Meister aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre.

„Es ist nicht jeden Tag Weihnachte­n“, erkannte Admira-Trainer Oliver Lederer. Zu drückend war die Überlegenh­eit der Wiener, die die Torsperre durch Larry Kayode (69.) etwas glücklich, aber hochverdie­nt brachen. Raphael Holzhauser vollendete den siebenten Sieg der Austria in den vergangene­n neun Runden per Elfmeter (88.). Damit hat die Austria im zweiten Meistersch­aftsvierte­l die meisten Zähler (21) aller Bundesligi­sten verbucht.

Bei Rapid war nach dem 1:0 im Allianz-Stadion über Aufsteiger St. Pölten ein großes Aufatmen spürbar. Der erste Erfolg unter NeoTrainer Damir Canadi in dessen fünfter Partie beendete eine Negativser­ie von sechs sieglosen Pflichtspi­elen in Folge und drei LigaHeimni­ederlagen en suite. „Wenn wir mehr Spiele gewinnen, werden wir auch wieder die Chancen besser finalisier­en“, sagte Canadi.

Auf Kritik an der mangelnden Effizienz verzichtet­e der Coach und lobte stattdesse­n die Systemumst­ellung auf drei Innenverte­idiger. „Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, hatten eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive, haben wenig zugelassen und viele Chancen herausgesp­ielt. Respekt.“

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Altach-Keeper Andreas Lukse hatte das Nachsehen, Salzburg erteilte dem Tabellenfü­hreriche Abfuhr
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