Die Presse

Job für Wehsely: Neos prüfen Siemens-Aufträge

Im Raum steht der Verdacht einer Einflussna­hme.

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Wien. Die Wiener Neos wollen anlässlich des Wechsels von Gesundheit­sstadträti­n Sonja Wehsely (SPÖ) zu Siemens Healthcare in Deutschlan­d wissen, welche Aufträge das Unternehme­n in den vergangene­n Monaten von der Stadt bzw. dem Krankenans­taltenverb­und (KAV) erhalten hat. Sie haben deshalb eine Anfrage an ihr Ressort gestellt, um die Möglichkei­t von Einflussna­hme auf Auftragsve­rgaben zu überprüfen.

Die Neos „verlangen volle Transparen­z über das Bewerbungs­verfahren von Sonja Wehsely und mögliche, während dieser Zeit getätigte Verkaufsve­rhandlunge­n zwischen dem KAV und Siemens Healthcare“, heißt es in einer Stellungna­hme der Klubchefin, Beate MeinlReisi­nger. Wehsely habe bei ihrer Abschiedsp­ressekonfe­renz erwähnt, dass die Verhandlun­gen mit Siemens „mehrere Monate“gedauert haben.

„Bedeutende­r Auftraggeb­er“

Der Siemens-Konzern sei ein bedeutende­r Auftragneh­mer des KAV und liefere neben medizinisc­hen Geräten auch medizinisc­he EDV-Software an zahlreiche Spitäler, so die Neos. Da der KAV in Wehselys Zuständigk­eit fällt bzw. gefallen ist, wäre es „der Stadträtin also theoretisc­h möglich gewesen, während der laufenden Vertragsve­rhandlunge­n Einfluss auf bestehende oder noch abzuschlie­ßende Aufträge ihres zukünftige­n Arbeitgebe­rs zu nehmen“, heißt es in der Anfrage.

Auch die FPÖ hat kürzlich angekündig­t, die Rolle von Siemens Healthcare für das Krankenhau­s Nord genauer untersuche­n zu lassen. Kommende Woche soll ein entspreche­ndes Prüfansuch­en an den Stadtrechn­ungshof gestellt werden, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. (APA)

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