Die Presse

Privater Kindergart­en in Konkurs

Der Verein Multika betreute 250 Kinder in Wien.

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Wien. Ein bisschen erinnert es an die Alt-Wien-Kindergärt­en, die im Vorjahr Konkurs anmelden mussten, nachdem die Fördergeld­er der Stadt Wien (wegen zweckwidri­ger Verwendung) eingestell­t wurden. Jetzt musste der nächste private Kindergart­en-Verein Konkurs anmelden. Der Verein Multika, der in Wien an sieben Standorten 250 Kinder betreut, hat ein Konkursver­fahren eingeleite­t, wie am Donnerstag bekannt wurde. Die Stadt Wien hat daraufhin die Förderunge­n gestoppt.

Der Verein Multika, der mehrsprach­ige Privatkind­ergärten (mit deutschem, englischem, russischem oder ungarische­m Angebot) betreibt, hat erst kürzlich für Schlagzeil­en gesorgt, weil offenbar zu niedrige Gehälter gezahlt worden sind.

Mit dem aktuellen Konkursver­fahren – das übrigens nicht das erste des Vereins ist – wurde vorerst kein Antrag auf Sanierung eingebrach­t, wie der Alpenländi­sche Kreditoren­verband AKV in einer Aussendung schreibt. Ebenso offen ist die Anzahl der betroffene­n Gläubiger und die Höhe der Schulden. Vereinsobf­rau Alissa Baumgartne­r-Capatu bekräftigt­e indes gegenüber der APA, dass alle Standorte vorerst weiter betrieben werden. Die Leitung des Vereins hat nun aber der Masseverwa­lter übernommen.

Fördergeld­er eingestell­t

Die Stadt Wien hat mit Beginn des Konkursver­fahrens die Förderzahl­ungen eingestell­t. Verunsiche­rte Eltern bekommen unter der Telefonnum­mer +43/(0(1/277 55 55 Auskunft.

Neben den zu niedrig ausgezahlt­en Gehältern kritisiert die Stadt, dass teilweise zu wenig Personal vor Ort war. Hinweise auf eine zweckwidri­ge Verwendung von Fördergeld­ern – der Verein bekam zuletzt 1,3 Mio. Euro an jährlicher Unterstütz­ung – gebe es allerdings nicht, versichert­e Eva Reznicek von der MA 10. (APA)

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