Schönbrunn: Vorplatzbau ab Sommer
Tourismus. Dem Umbau des Vorplatzes von Schloss Schönbrunn steht nichts mehr im Weg, die Flächenwidmung liegt vor. Das Schloss verzeichnete 2016 ein Besucherplus.
Wien. In diesem Jahr, nämlich ab Sommer, soll die fünf Millionen Euro kostende Umgestaltung des Vorplatzes von Schloss Schönbrunn in Angriff genommen werden. Die Pläne dafür waren lange Zeit diskutiert worden und waren heftig umstritten.
Unter anderem hatte sich der Bezirk Hietzing gegen die Pläne ausgesprochen, auch einige namhafte Architekten und Stadtplaner hatten sich gegen die von der Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) präsentierten Pläne ausgesprochen.
So meinte etwa der Architekt Erich Raith, dass der Vorplatz Teil des Weltkulturerbe-Ensembles sei und daher „raffiniert inszeniert werden“müsse und nicht „zu einem Großparkplatz wie bei einer Autobahnraststätte“werden dürfe.
Aufgrund des Widerstands ließ die SKB die Pläne noch einmal überarbeiten und präsentierte im September des vergangenen Jahres eine etwas reduzierte Variante: Geplant sind nun 52 Busparkplätze (statt ursprünglich 72) und 230 Pkw-Abstellplätze, ein Busterminal inklusive Toiletten und Shop, ein neuer Fußweg zwischen Schloss und U4-Station und mehr Grünflächen. „Die Flächenwidmung ist durch“, sagt Franz Sattlecker, Geschäftsführer der SKB. Die Baugenehmigung erwartet der SKB-Chef in den nächsten zwei bis drei Monaten. „Das stehende Blech vor dem Schloss ist dann weg.“
Plus bei Marchfeldschlössern
Das Schloss Schönbrunn verzeichnete 2016 erneut einen Zuwachs an Besuchern. 3,72 Millionen Eintritte wurden gezählt, ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Ohne Mehrfacheintritte, also rein nach Köpfen gezählt, sei der Zuwachs noch deutlicher ausgefallen, so Sattlecker. Demnach seien es 2,55 Millionen Menschen gewesen, ein achtprozentiger Zuwachs.
Die Kaiserappartements, das Sisi-Museum und die Silberkammer freuten sich über 747.000 Besucher, ein Plus von fünf Prozent. Erneut einen Rückgang, diesmal von drei Prozent, musste das Hofmobiliendepot (Möbel-Museum Wien) mit 51.000 Eintritten hinnehmen. Dafür gelang in den ebenfalls von Schönbrunn verwalteten „Außenstellen“in Niederösterreich ein großer Sprung nach vorn. Die Marchfeldschlösser, Schloss Hof und Schloss Niederweiden, steigerten das Besucheraufkommen um 37 Prozent auf 242.000 Personen.
Im Bereich Ausstellungen konzentriert man sich in diesem Jahr auf Monarchin Maria Theresia, deren 300. Geburtsjahr 2017 gefeiert wird. So wird vom 15. März bis 29. November 2017 an vier Standorten eine Sonderausstellung gezeigt, welche das Bild der „Landesmutter“als Herrscherin und Familienmensch beleuchtet.
Im Hofmobiliendepot, in der Kaiserlichen Wagenburg, im Schloss Hof und im Schloss Niederweiden werden die unterschiedlichen Facetten inklusive Schattenseiten der Person Maria Theresia gegenübergestellt. (APA)