Hoffnung für Ex-Mitarbeiter von Schlecker
Sie könnten von Kartellklagen profitieren.
Düsseldorf/Ulm. Einstige Beschäftigte der vor fünf Jahren pleitegegangenen Drogeriemarktkette Schlecker könnten nach Einschätzung des Insolvenzverwalters von Kartellklagen gegen frühere Lieferanten des Unternehmens profitieren. Schadenersatzzahlungen kämen in erster Linie den rund 27.000 früheren Beschäftigen von Schlecker zugute, sagte Arndt Geiwitz der „Wirtschaftswoche“. Die meisten von ihnen sind Frauen.
Insgesamt werde das Insolvenzverfahren aber wohl noch vier bis fünf Jahre dauern, sagte Geiwitz. Er hatte kürzlich weitere ehemalige Schlecker-Lieferanten wegen illegaler Preisabsprachen verklagt. „Wir gehen gegen die Beteiligten aus fünf Kartellen gerichtlich vor, darunter sind Hersteller von Kaffee, Süßwaren, Drogerieartikeln und Waschmitteln“, sagte der Insolvenzverwalter.
Die Schlecker-Lieferanten waren von den deutschen Wettbewerbshütern der illegalen Preisabsprache für schuldig befunden worden. Die Forderungen des Insolvenzverwalters belaufen sich auf 335 Mio. Euro ohne Zinsen. Firmenpatriarch Anton Schlecker muss sich wegen vorsätzlichen Bankrotts ab 6. März vor Gericht verantworten. Geiwitz sagte der Zeitung, Schlecker habe zwar zu spät auf die Krise seines Unternehmens reagiert, sich aber nicht aus der Verantwortung gestohlen. So habe die Familie viel Kapital in die Firma investiert, als es schon bergab ging. (APA/DPA)