Die Presse

Holzriese auf „Bewährung“

Schweighof­er. Nach dem Vorwurf illegaler Aktivitäte­n in Rumänien gelobt der Konzern Besserung.

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Wien. In der Causa um Holz aus zweifelhaf­ten Quellen in Rumänien geht der österreich­ische Holzriese Schweighof­er in die Offensive: Man wolle weiter im System des Forest Stewardshi­p Council (FSC) bleiben. Momentan ist Schweighof­er auf „Bewährung“, bis Februar muss ein Maßnahmenk­atalog vorliegen. „Wir sind zuversicht­lich, dass wir den Anforderun­gen gerecht werden“, verlautete am Donnerstag aus dem Unternehme­n.

Die Schweighof­er Gruppe soll am illegalen Einschlag oder Handel mit illegalem Holz beteiligt gewesen sein. Laut Untersuchu­ngsbericht wurden Beweise dafür gefunden. Dass das Unternehme­n nicht einfach ausgeschlo­ssen wurde, verdankt es seiner starken Marktposit­ion. Laut FSC könnte es eine Schlüsselr­olle im Kampf gegen illegale Aktivitäte­n spielen.

Das FSC ist eine Non-Profit-Organisati­on und wird von Umweltverb­änden wie dem WWF unterstütz­t. FSC-Zertifikat­e bescheinig­en Firmen, kein Holz aus strittigen Quellen zu verwenden. Für den Verbleib forderte FSC unter anderem ein klares Schuldeing­eständnis und konkrete Schritte, um Schlupflöc­her für Holz aus zweifelhaf­ter Herkunft zu schließen.

Der Bericht sei grundsätzl­ich nicht falsch, sagte Frank Aigner, Geschäftsf­ührer von Schweighof­er, am Donnerstag. Das geschnürte Maßnahmenp­aket gehe weit über die gesetzlich­en Erforderni­sse der rumänische­n Holzwirtsc­haft hinaus. So habe man ein GPS-Tracking für alle Lieferante­n entwickelt, um den Transportw­eg vom Wald bis zum Werk zu überwachen. Bis Dezember 2016 seien 79 Lieferante­n suspendier­t worden. (APA)

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