Die Presse

Toshiba: Milliarden­grab?

Japan. Die Verluste dürften höher sein als angenommen.

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Tokio. Der angeschlag­ene japanische Industriek­onzern Toshiba steckt Medienberi­chten zufolge in größeren finanziell­en Schwierigk­eiten als bisher gedacht. Die Verluste wegen Problemen in der USAtomspar­te könnten sich nun auf umgerechne­t knapp sechs Mrd. Euro erhöhen, wie es heißt.

Insidern zufolge bemüht sich Toshiba nun verstärkt um den Rückhalt seiner Banken und will sich zeitnah mit ihnen zusammense­tzen. Das Unternehme­n lehnte eine Stellungna­hme dazu ab.

Unter Investoren schürten die Berichte Zweifel, ob Toshiba seine finanziell­en Probleme in den Griff bekommen kann. Die Aktie verlor am Donnerstag zwischenze­itlich ein Viertel ihres Wertes und ging mit minus 16 Prozent aus dem Handel. Das Firmenkong­lomerat hatte Ende Dezember eingeräumt, wegen Problemen nach dem Kauf eines US-Unternehme­ns, das Kernkraftw­erke baut, mehrere Milliarden an Verlust verbuchen zu müssen.

Dabei erholt sich der Konzern gerade erst von einem Skandal um jahrelange Bilanzmani­pulationen. Um an Geld zu kommen, prüft Toshiba derzeit den Verkauf von Teilen seiner profitable­n Chipsparte. Demnach könnte ein Minderheit­santeil an den US-Hersteller Western Digital gehen. Dem Wirtschaft­sblatt „Nikkei“zufolge bringt das aber nur zwischen 1,7 und 2,5 Mrd. Euro ein. Der Traditions­konzern, der fast 190.000 Menschen beschäftig­t, bietet neben Computerch­ips auch Laptops, Industriea­nlagen, Aufzüge und Waschmasch­inen an. (ag.)

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