Super-G: Letztes Schaulaufen für die Ski-WM
ÖSV-Fahrer buhlen um Tickets, Kjetil Jansrud ist der Favorit.
Kitzbühel. Der Super-G ist heuer fest in norwegischer Hand, als Sieger der bisherigen drei Saisonrennen geht Kjetil Jansrud heute (11.30 Uhr, live ORF eins) in Kitzbühel als großer Favorit in den vierten Bewerb. Allerdings war Jansrud auf der Streif zwar bereits in der Abfahrt siegreich (2015), im Super-G ist er aber noch nie über Platz vier hinausgekommen – anders die Österreicher: In 16 Auflagen war RotWeiß-Rot auf dem Podest immer vertreten. „Bis jetzt hatte ich ein gutes Gefühl, hoffentlich ist das noch da“, meinte Jansrud im Hinblick auf die fast einmonatige Pause. In der Gamsstadt könnte der Olympia-Sieger von Sotschi mit Hermann Maier gleichziehen, der 1997/98 als bislang Einziger die ersten vier Super-G einer Saison für sich entscheiden konnte.
Während die Norweger auf die sechste kleine Kristallkugel in Folge zusteuern, ist in Österreich die einstige Paradedisziplin ein wenig zum Sorgenkind mutiert. Der letzte Sieg durch Marcel Hirscher in Beaver Creek liegt über ein Jahr zurück, der letzte Gewinner aus dem Speedteam war Matthias Mayer (Saalbach, Februar 2015).
Erst ein Podestplatz
Kitzbühel ist zugleich die letzte Test- und Qualifikationsmöglichkeit für die WM in St. Moritz Anfang Februar. Hannes Reichelt ist als Titelverteidiger gesetzt, der Routinier hat zuletzt in Santa Caterina als Zweiter den Sprung auf das Podest geschafft. Seine Teamkollegen vermochten sich bislang noch nicht in Szene zu setzen, Rang vier für Mayer (Gröden) bzw. fünf für Max Franz (Santa Caterina) war bereits das höchste der Gefühle. Insbesondere Vincent Kriechmayr, der im Vorjahr sogar um den Disziplinensieg mitfuhr, ist nach den Plätzen 19, 38 und zehn noch auf der Suche nach der Topform. „Ich habe noch nicht den Schwung, wie ich ihn letztes Jahr gehabt habe“, meinte der 25-Jährige, hatte aber keine wirkliche Erklärung parat: „Vielleicht habe ich mir auch zu viel Druck auferlegt.“Auch Hirscher darf trotz mäßiger Ergebnisse auf seine WM-Premiere hoffen. „Wir werden in St. Moritz fünf Leute am Start haben, die sicher zum erweiterten Favoritenkreis zählen“, gab sich Cheftrainer Andreas Puelacher optimistisch.