Die Presse

Parteitag im Jahr 2018

SPÖ. Die Bundespart­ei braucht mehr Zeit, um an der Reform des Parteiprog­ramms zu arbeiten – jetzt offiziell.

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Wien. Noch vor der Wiener Landespart­ei, am Freitagvor­mittag, kam die Bundes-SPÖ zusammen – und zwar zuerst in Form des Präsidiums, dann des Vorstands. Die Beschlüsse in den beiden Gremien waren allerdings weniger brisant als bei den Wiener Genossen: Die Regierungs­mitglieder bleiben gleich, es gibt auch keine großen öffentlich­en Flügelkämp­fe. Dafür aber auch keinen Parteitag im Jahr 2017.

Die SPÖ beschloss (wie berichtet) offiziell, den Bundespart­eitag am 12. und 13. Mai abzusagen. Der Grund: Die Reform des Parteiprog­ramms, das bis dahin abgeschlos­sen hätte sein sollen, wurde bereits vor Weihnachte­n auf 2018 verschoben. Und nun auch der Parteitag.

Maltschnig leitet Reform

Die Direktorin des Renner-Instituts (und ehemalige Kabinettsc­hefin von Kanzler Christian Kern), Maria Maltschnig, arbeitet seit Dezember federführe­nd an einem Entwurf für das neue Parteiprog­ramm – gemeinsam mit Josef Cap und Karl Blecha, die ja vom früheren Parteichef Werner Faymann mit der Koordinier­ung beauftragt worden waren. Bis Herbst soll der Entwurf in den Landes-, Bezirks- und Ortsorgani­sationen unter Einbindung der Zivilgesel­lschaft und Interessie­rter diskutiert werden.

Bis Anfang 2018 werden schließlic­h alle Parteimitg­lieder zum neuen Programm schriftlic­h befragt – erstmals in der Geschichte der SPÖ. Der Beschluss erfolgt dann planmäßig bei einem Parteitag 2018.

„Mit Zustimmung der SJ“

Zuvor wurde über die Gründe spekuliert, warum die Deadline nach hinten verlegt wurde. Zu vorsichtig sei die Linie des ersten Programmen­twurfs gewesen, hieß es. Es las sich eher wie ein Koalitions­abkommen – kein SPÖ-Papier. Cap, geschäftsf­ührender Präsident des Renner-Instituts, sieht die Sache etwas anders: „Dieser erste Entwurf basiert auf Diskussion­en mit 150 Personen, immer auch mit Zustimmung der Sozialisti­schen Jugend“, sagt er. Nun werde man auch die Elemente und Punkte, die Kanzler Kern bei seiner programmat­ischen Rede in Wels vorgestell­t hatte, in das Papier einfließen lassen: „Jetzt muss der Plan A debattiert werden.“(red.)

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