Die Presse

Wienwert verkauft alle Altbauten

Die Gesellscha­ft muss über 25 Mio. Euro abschreibe­n.

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Wien. Der Immobilien­entwickler Wienwert zieht sich wie angekündig­t aus dem Altbaugesc­häft zurück und hat den Altbestand an zwei Investoren verkauft. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt. Für die Geschäftsj­ahre 2015 und 2016 musste die Gesellscha­ft rund 25 bis 27 Mio. Euro abschreibe­n, 18,6 Mio. Euro davon aus Immobilien, sagt WienwertCh­ef Stefan Gruze.

Vergangene Woche meldete Wienwert ein negatives Eigenkapit­al von 20 bis 22 Mio. Euro per Ende Dezember 2016. „Wir mussten zum Jahresende einen Bilanz-Kehraus machen“, so Gruze. „Das ist eine einmalige bittere Pille, die man schlucken muss, wenn man so einen Restruktur­ierungspro­zess abschließt.“Bei Paketverkä­ufen könne man die Immobilien­Verkehrswe­rte „nie realisiere­n“, deswegen auch die weiteren Abwertunge­n. Durch den Abbau des Altbauport­folios sei ein Cash-Bestand von fünf Mio. Euro erwirtscha­ftet worden, erklärte der Wienwert-Chef.

„Weit weg von Insolvenz“

Wienwert war bis März 2016 auf Vorsorgewo­hnungen im Wiener Altbau spezialisi­ert – und hat sich seitdem auf den profitable­ren Mietwohnba­u verlegt. Die Immobilien­gesellscha­ft erregte in der Vergangenh­eit Aufsehen durch teilweise hohe Zinsen für ihre Anleihen. Laut Gruze liegt der Mischzinss­atz der ausstehend­en Wienwert-Anleihen in Höhe von 42,5 Mio. Euro bei „knapp über fünf Prozent“. Gruze will den Zinssatz „rapide in Richtung vier Prozent senken“. Wienwert-Anleihengl­äubiger kann er beruhigen. „Wir haben einen Cash-Bestand in der gesamten Wienwert-Gruppe von acht Mio. Euro. Wir sind weit weg von einer Insolvenz.“Auch werde es „keine weiteren Abschreibu­ngen mehr“geben.

Neu zugekaufte Flächen der Wienwert befinden sich im 20., 21. und 22. Wiener Gemeindebe­zirk. Die Wienwert will hier Mietwohnun­gen mit einer Größe von 30, 45 und 60 Quadratmet­ern entwickeln. (APA)

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