Die Presse

Strolz will Zuzug reduzieren

Asyl. Der Neos-Chef will schnellere Verfahren und Schutz auf Zeit für Kriegsflüc­htlinge.

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Neos-Chef Strolz will schnellere Verfahren und Schutz auf Zeit für Kriegsflüc­htlinge.

Wien. „Der Zuzug kann nicht mehr so stark sein wie in den letzten Jahren, das verkraften wir nicht“, sagte Neos-Chef Matthias Strolz am Sonntag in der ORF„Pressestun­de“. Allerdings: Von der ÖVP-Forderung, die Obergrenze für Asylanträg­e zu halbieren, hält er auch recht wenig. Das sei nur „Schaumschl­ägerei“, nötig seien lebensprak­tische Lösungen wie schnelle Verfahren oder Schutz nur für die Dauer von Kriegshand­lungen.

Strolz setzt auf EU-Maßnahmen wie Rückführun­gsübereink­ommen und Erfassung aller Flüchtling­e an den Außengrenz­en. In Österreich könne man über eine Verschärfu­ng des Asylgesetz­es reden, „kommt drauf an, wie“. Gegen die Terrorbedr­ohung durch radikalisi­erte Flüchtling­e müsste man auf EU-Ebene besser zusammenar­beiten, in einem von der Europol organisier­ten Anti-Terror-Zentrum und auch auf Ebene der Geheimdien­ste. Die ÖVP-Forderung nach der Fußfessel für „Gefährder“lehnt Strolz nicht völlig ab, es komme auf die Ausgestalt­ung an. Das Wichtigste ist für ihn auch hier Bildung und eine entschloss­ene Wirtschaft­spolitik gegen die Arbeitslos­igkeit. Denn: „Die Menschen driften ab in Islamisten­zirkel, wenn sie für sich keine Perspektiv­e sehen.“Auch eine De radikalisi­erung s offensive in Gefängniss­en forderte Strolz.

„Fürsten der Finsternis“

Angesichts des Rückzugs des niederöste­rreichisch­en LH Erwin Pröll bekräftigt­e Strolz die Forderung nach Amtszeitbe­grenzung: Maximal zwei/drei Perioden sollten zulässig sein, „sonst wachsen Muster strukturel­ler Korruption“. Landeshaup­tleute sind für Strolz „Fürsten der Finsternis“. Sie würden die Umsetzung der Transparen­zdatenbank blockieren. (APA)

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