Die Presse

Sozialpoli­tik gegen den Rechtsruck

Porträt. Sophia Hochedling­er ist mit zwanzig Jahren stellvertr­etende Landeschef­in der Grünen. Im Linzer Gemeindera­t lernt sie die Mühen der politische­n Ebene kennen.

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Wien. Es war die Erkenntnis: Immer mehr Länder rücken nach rechts. „Dagegen muss man etwas unternehme­n“, fand die damals 18-jährige Sophia Hochedling­er und beschloss, politisch aktiv zu werden. Für die Kunststude­ntin war es logisch, sich den Grünen anzuschlie­ßen. Und die empfingen das politische Talent mit offenen Armen. Heute ist sie Gemeinderä­tin in Linz und stellvertr­etende Landesspre­cherin in Oberösterr­eich. Was für eine 20-Jährige doch ein ungewöhnli­cher Karrieresp­rung ist.

Jetzt sind es eher die Mühen der politische­n Ebene, die sie im Gemeindera­t kennenlern­t. Jugendthem­en, Soziales und der öffentlich­e Raum: Das sind ihre Schwer- punkte in Linz. Da geht es um das Aufstellen von Sitzmöbeln, um den öffentlich­en Raum für alle verfügbar zu machen – und zwar ohne Konsumzwan­g. Oder um mehr Geld für die Jugendzent­ren. Da sei man derzeit in einer Verteidigu­ngssituati­on, denn in der Stadt Linz gebe es die Tendenz, auch in diesem Bereich die Mittel zu kürzen.

Gegen Sparpläne in Linz

Mit Sparplänen sieht sie sich auch in der Sozialpoli­tik konfrontie­rt. Das Land Oberösterr­eich hat ja schon die Mindestsic­herung für Asylberech­tigte gekürzt. Und auch in Linz gebe es Kräfte, die weiter kürzen wollen, und zwar beim „Aktivpass“, der sozial Schwachen Mobilität und Zugang zu kulturelle­n Einrichtun­gen ermöglicht. RotBlau wolle die Kriterien, wer den Aktivpass bekommt, restriktiv­er auslegen.

„Sozialpoli­tik ist mir ein Herzensanl­iegen“, sagt Hochedling­er und findet, dass die Grünen verstärkt in diesem Bereich tätig sein sollten – auch, um einem weiteren Rechtsruck entgegenzu­arbeiten. Es gehe um die Verteilung­sfrage. Und da sei den Menschen eben klar zu machen, dass die herrschend­en Zustände kein Naturgeset­z seien.

Pläne für die eigene Zukunft und für eine mögliche weitere Karriere will die Jungpoliti­kerin dagegen noch keine gemacht haben. „Ich mache das, so lange ich glaube, dass meine Arbeit sinnvoll ist.“Den Rest lasse sie auf sich zukommen.

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[ Roßboth ] Grüne Nachwuchsh­offnung Sophia Hochedling­er.

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