Die Presse

Erst das Podest, dann das WM-Ticket

Ski. Lara Gut bleibt die Nr. 1 im Super-G, sie gewann in Garmisch auch das dritte Rennen dieser WM-Saison. Stephanie Vernier wird Zweite, ÖSV-Damen feiern die Trendwende.

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Garmisch. Lara Gut hat auch den dritten Super-G des WM-Winters gewonnen. Die Schweizeri­n war nur um 0,67 Sekunden schneller als Stephanie Venier. Gut bleibt damit das Maß der Dinge im Super-G. Die Weltcup-Gesamtsieg­erin 2015/16 feierte im dritten Rennen der Saison den dritten Sieg und verkürzte im Gesamtklas­sement den Rückstand auf Mikaela Shiffrin (USA).

Für Venier, die 23-jährige Tirolerin, wurde jedenfalls ein Kindheitst­raum Wirklichke­it. Erstmals stand sie in ihrer jungen Karriere auf dem Weltcuppod­est, knapp am Sieg vorbei, aber auch Zweite zu sein kann ungeheure Glücksgefü­hle freisetzen. Es lässt darauf schließen, dass nach einer ungeheuer langen Talfahrt, geprägt von zig Verletzung­en, noch vor der WM in St. Moritz (ab 6. Februar) eine Trendwende im Damenteam eingesetzt hat. Abfahrtssi­eg durch Christine Schreyer in Zauchensee, nun ein zweiter Platz im Super-G – die Ladies von Trainer Jürgen Kriechbaum kommen in Schwung. Wer weiß, vielleicht ist bis zum WM-Super-G auch Anna Veith, die bei ihrem Speed-Comeback in Garmisch ausschied, in Topform.

„Einfach drauflosge­fahren“

Veith wäre 15 Monate nach ihrer Knieverlet­zung ein Topergebni­s gelungen, allerdings war die Salzburger­in nach knapp 40 Sekunden und zweitbeste­r Zwischenze­it dem Druck der Eispiste nicht mehr gewachsen. „Ich nehm’s positiv. Jetzt fehlt noch der Schritt, um das ins Ziel zu bringen“, sagt die Olympiasie­gern, die in dieser Disziplin auch WM-Titelverte­idigerin ist.

Venier, die zuvor einen sechsten Platz als bestes Ergebnis vorzuweise­n hatte, war glücklich. Und das, obwohl sie davor mehrere Tage krank war. Nun sollte sich die 23-Jährige aus Oberperfus­s auch für die WM qualifizie­rt haben. „Ich denke schon“, glaubt Venier selbst bereits an einen St.-Moritz-Start. „Ich bin außer mir“, gestand sie. „Ich habe heute nichts erwartet, bin einfach drauflosge­fahren“, erzählte Venier, die von der Familie samt Langzeitfr­eund, dem Sohn von Ex-Fußballer Michael Streiter, angefeuert wurde.

Auch Nicole Schmidhofe­r verließ Garmisch vollkommen zufrieden. „Vierte und Sechste, das war ein Superwoche­nende“, zeigte sich die Steirerin zuversicht­lich. Auch sie wähnt sich in St. Moritz fix am Start. ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum wird aber erst nach den Rennen in Cortina d’Ampezzo sein Aufgebot nennen.

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