Die Presse

Der Torriecher eines Österreich­ers

Deutsche Bundesliga. Das „Jokertor“von Schalke-Stürmer Guido Burgstalle­r gegen Ingolstadt begeistert Gelsenkirc­hen. Trainer Weinzierl fiel sogar ein Stein vom Herzen.

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Gelsenkirc­hen. Neues Jahr, altes Leiden – selbst Schalke-Trainer Markus Weinzierl wusste nicht so genau, ob er sich über die schwache Leistung seines Teams ärgern oder über den Last-Minute-Erfolg freuen sollte. Doch als Neuzugang Guido Burgstalle­r den Ball in der Nachspielz­eit (92.) zum 1:0-Sieg gegen Ingolstadt irgendwie noch ins Tor der tapfer kämpfenden Bayern bugsiert hatte, löste sich bei den Schalke-Fans unter den 58.000 Zuschauern in der Veltins-Arena die Anspannung. Der 42 Jahre alte FußballLeh­rer des Revierclub­s sagt: „Mir sind ganze Steine vom Herzen gefallen.“

Einen „super Tag“hatte nur Burgstalle­r bei seinem Bundesliga-Debüt. In der 69. Minute hatte der erst zwölf Tage zuvor für 1,5 Millionen Euro aus Nürnberg verpflicht­ete Stürmer seinen Premierent­reffer im Oberhaus noch verpasst, Sekunden vor dem Abpfiff wurde er zum Matchwinne­r. „Ich habe immer gehofft, dass ich eine Torchance bekomme. Es ist ein überragend geiles Gefühl, wenn du in der Nachspielz­eit vor der blauen Wand treffen kannst“, sagte der 27-jährige Kärntner.

Guido Burgstalle­r, in der Hinrunde mit 14 Toren für Nürnberg noch bester Zweitliga-Schütze, habe seinen Torriecher bewiesen. Das hatte er schon bei Rapid getan, in Cardiff aber verpasst – und auch zuletzt war er im ÖFB-Team nicht berücksich­tigt worden. Ob Teamchef Marcel Koller nun seine Meinung ändern wird?

Ärger mit dem Afrika-Cup

Neben der Beinahe-Blamage nervten Schalkes Manager Christian Heidel zwei Ärgernisse im Zusammenha­ng mit dem AfrikaCup. Zwar gab der Weltverban­d Fifa rechtzeiti­g grünes Licht für einen Einsatz von Choupo-Moting, um dessen Spielerlau­bnis es lange Verwirrung gegeben hatte. Doch nun sieht Schalke sich trotz des freiwillig­en Verzichts des Angreifers auf das Turnier in Gabun ungeheuren Forderunge­n des Kameruner Fußball-Verbands ausgesetzt. Die Afrikaner wollen eine Million Euro Strafe und drei Millionen Euro Schadeners­atz.

Dass Schalkes Chelsea-Leihgabe Baba mit Kreuzbanda­nriss und zwei kaputten Menisken aus Gabun zurückkehr­te und kein Spiel mehr für Königsblau absolviert, machte den Afrika-Cup im Ruhrpott nicht beliebter. (red.)

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[ Martin Meissner/AP/picturedes­k.com] Guido Burgstalle­r: Tor und Handkuss für Schalke.

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