Landeshauptmännin statt Landeshauptfrau
Zur Nominierung von Johanna Mikl-Leitner Mit dem Rückzug des niederösterreichischen Landeshauptmanns ist im Zusammenhang mit seiner Nachfolgerin oft das unsägliche Wort Landeshauptfrau zu hören.
Nach den Regeln der deutschen Grammatik kann man zu jedem zusammengesetzten Wort mit -mann die Form -männin bilden. Warum also nicht Landeshauptmännin? Man sagt ja auch Landsmännin und früher Kaufmännin statt Kauffrau, Letzteres ein Begriff, der auch andere Vorstellungen erwecken könnte.
Auch bei der Feuerwehr hört man oft von Feuerwehrmännern und -frauen statt korrektem Feuerwehrleute (das Wort Leute wird übrigens heute immer mehr vermieden). Warum also im Falle von Landeshauptmann das leistungsfähige Wortbildungselement -in vermieden wird, ist nicht nachvollziehbar; zumal sonst Texte mit -in (mit großem I oder mit Schrägstrich bzw. „Gender-Gap“verziert) überladen sind, vielfach mit orthografisch und grammatikalisch problematischen Bildungen wie KöchInnen, MitgliederInnen und auch Gesandtin (es gibt nur den oder die Gesandte, vielleicht gibt’s demnächst auch die Abgeordnetin . . .).
Ich erinnere mich gut zurück, als anlässlich einer Tagung in Graz „der Landeshauptmann der Steiermark, Frau Waltraud Klasnic“zu einem Empfang eingeladen hat – und dabei sollte es bleiben!