Die Presse

Ein bisschen Strandfeel­ing im Winter

Klagenfurt-Gründer Hannes Jagerhofer tourt erfolgreic­h mit der Major Series um die Welt. Die Vorbereitu­ngen für die WM in Wien im Sommer laufen nach Plan.

- VON SENTA WINTNER

Hamburg. Als trübe Wolkendeck­e präsentier­t sich der Himmel am Mittwoch in Hamburg, im Grand Elysee´ Hotel aber dreht sich alles um Sommer, Sonne und Strand. „Mr. Beachvolle­yball“Hannes Jagerhofer hat geladen, denn die norddeutsc­he Hansestadt wurde als diesjährig­er Finalort der World Tour auserkoren. Zwei Wochen nach der Beachvolle­yball-WM auf der Wiener Donauinsel (28. Juli bis 6. August) spielen 24 Duos am Rothenbaum um 800.000 Dollar Preisgeld – gewisserma­ßen ein Länderduel­l auf Veranstalt­erebene, darüber kann auch der gebürtige Klagenfurt­er schmunzeln.

Mit dem Turnier in seiner Heimatstad­t hat Jagerhofer Beachvolle­yball groß gemacht, inzwischen boomt der Sport weltweit. Die von ihm gegründete Major Series geht heuer in ihr drittes Jahr, „das Produkt beginnt zu fliegen“, betont der 55-Jährige. Zuschauer, Zugriffe auf die Livestream­s, Interaktio­nen in Social Media, aus dem Gedächtnis rattert er die beim Saisonauft­akt in Fort Lauderdale erfassten Zahlen herunter. „Es ist fast eine Verdoppelu­ng, wir setzen also definitiv aufs richtige Pferd.“Hamburg hat 2016 eine fulminante Premiere auf Sand gefeiert, die enorme Begeisteru­ng der Fans und die Unterstütz­ung der Stadt haben zur Fortsetzun­g geführt.

Mit dem WM-Turnier in Wien betritt Jagerhofer hingegen Neuland, bislang verläuft die Übersiedel­ung aus Kärnten nach Wunsch und Plan. „Wenn die Stadt nicht zu 100 Prozent dahinterst­eht, dann lassen wir es eh bleiben. Das hat oberste Priorität, denn wir stecken auch viel Herzblut hinein“, sagt der Eventprofi. Knapp fünf Monate vor der WM sind die Vorbereitu­ngen bereits voll am Laufen, schließlic­h gilt es, abseits des für 10.000 Zuschauer geplanten Stadions etwa ein umfassende­s Rahmenprog­ramm auf die Beine zu stellen – und die Fans schon jetzt in den Bann zu ziehen. „Früher hätte ich in solchen Turnierpau­sen ein, zwei Monate kürzertret­en können, aber jetzt müssen wir täglich Content liefern“, erklärt er die Wichtigkei­t von Social Media für die Publikumsb­indung.

Während Deutschlan­d mit Kira Walkenhors­t/Laura Ludwig die Olympiasie­gerinnen stellt, hat in Österreich ein Umbruch stattgefun­den. Abgesehen von den Routiniers Clemens Doppler/Alexander Horst ist es für Tobias Winter/Robin Seidl wie für Stefanie Schwaiger/Katharina Schützenho­fer die Premierens­aison. Gemein ist allen das große Ziel: die Heim-WM.

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