Die Presse

Sachwalter: Reform als Gefahr?

Drastische Budgetkürz­ung empört SPÖ und Grüne.

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Wien. Heute, Dienstag, steht im Justizauss­chuss die Reform der Sachwalter­schaft auf dem Programm. Trotz des inhaltlich­en Konsenses im Vorfeld sind SPÖ und Grüne nun empört, weil für die Reform viel weniger Geld in die Hand genommen werden soll als zuvor geplant.

So könnte die Novelle, die für eine Verbesseru­ng sorgen sollte, nun sogar eine Verschlech­terung bringen: „Diese Gefahr sehe ich absolut“, sagt der grüne Justizspre­cher, Albert Steinhause­r, zur „Presse“. Er will den Beschluss im Ausschuss verschiebe­n. Aus den im Ministeria­lentwurf budgetiert­en 84 Millionen Euro wurden nach Einwänden des Finanzmini­sters 26,5 Millionen Euro Budget. So werde nun etwa von keinem zusätzlich­en Personalau­fwand durch die Reform ausgegange­n, klagt Steinhause­r, der die geänderten Kostenplän­e vom Budgetdien­st des Parlaments analysiere­n ließ. Bereits das geplante Clearing (durch dieses soll bei jedem Betroffene­n überprüft werden, ob es nicht doch noch Alternativ­en zur Sachwalter­schaft gibt) würde aber Personalko­sten verursache­n, meint Steinhause­r.

Auch SPÖ-Justizspre­cher Hannes Jarolim ist verärgert. Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling solle nachdenken, „ob er den richtigen Job hat, wenn er nur Ziffern statt Menschen sieht“, erklärte er. Und Justizmini­ster Wolfgang Brandstett­er hätte sich mehr gegen das „Abdrehen des Projekts“wehren müssen, so Jarolim. Brandstett­er hat stets betont, dass die Reform der Sachwalter­schaft nicht gefährdet sei. (aich)

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