Die Presse

Schloss Cobenzl von der Stadt zwangsgerä­umt

Die Stadt Wien will das Areal „zeitgemäß“nutzen.

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Wien. Am Dienstagmo­rgen begann die Zwangsräum­ung des Cafe-´Restaurant beim Schloss Cobenzl. Der Vertrag des bisherigen Pächters, Olaf Auer, mit der Stadt Wien war bereits 2012 gekündigt worden, die nachfolgen­den gerichtlic­hen Verfahren dauerten aber bis 2016. An sich hätte er im Jänner endgültig gehen sollen, doch wartete er bis zur Zwangsräum­ung. Laut Forstdirek­tor Andreas Januskovec­z hat er das Cafe schon zu drei Viertel leergeräum­t, das habe die Arbeiten erleichter­t. Der scheidende Pächter kann nun nicht mehr in das Lokal – die Schlösser wurden ausgetausc­ht.

Die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) hatte zuletzt einen Neustart für das Areal angekündig­t. Sie stellte ein „zeitgemäße­s Lokal“in Aussicht, wobei eine Kooperatio­n mit dem benachbart­en Weingut Cobenzl angedacht wird. Ein Abriss der Immobilie ist zumindest nicht gänzlich ausgeschlo­ssen, da diese nicht unter Denkmalsch­utz steht.

Bald unter Denkmalsch­utz?

Genau dagegen will aber nun die Initiative Denkmalsch­utz vorgehen – der Verein forderte am Dienstag umgehend, das Ensemble zu erhalten. Es handle sich um ein wichtiges Ausflugslo­kal, das 1910 im secessioni­stisch beeinfluss­ten, barockisie­renden Heimatstil unter der Leitung des Baurats Josef Pürzl vom Wiener Stadtbauam­t errichtet wurde, wie es in einer Ausendung hieß. Zudem solle das Denkmalamt prüfen, ob nicht eine Unterschut­zstellung möglich sei. (red.)

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