Die Presse

Der endlos lange Weg nach Russland

ÖFB-Team. Will Österreich bei der WM 2018 in Russland mitwirken, muss im Qualifikat­ionsspiel gegen Moldau eine Siegesseri­e gestartet werden.

- VON CHRISTOPH GASTINGER

Wien. Vier Monate nach dem bislang letzten Länderspie­l, dem freundscha­ftlichen 0:0 gegen die Slowakei, hat Teamchef Marcel Koller Dienstagmi­ttag im Wiener Hotel Kempinski seinen 23-MannKader für die kommenden Aufgaben gegen Moldau (24. März, WMQualifik­ation) und Finnland (27. März, Freundscha­ftsspiel) bekanntgeg­eben.

Mit Torhüter Daniel Bachmann (Stoke City) und Rechtsvert­eidiger Stefan Lainer (Salzburg) stehen zwei Debütanten im Aufgebot, Guido Burgstalle­r (Schalke) kehrt nach einjährige­r Pause zurück. Bachmann, 22, rückt aufgrund des doch überrasche­nden Team-Rücktritts von Routinier Ramazan Özcan in den Fokus, Koller sieht im Wiener „Potenzial.“Über Özcans erst am Montag publik gewordenen Schritt war der Schweizer freilich nicht glücklich, „auch über den Zeitpunkt kann man streiten, aber die Entscheidu­ng ist zu akzeptiere­n.“Wer in neun Tagen gegen Moldau das Tor hüten wird, ist offen. Die besten Chancen dürfte Altach-Schlussman­n Andreas Lukse haben.

Es ist nicht die einzige zu klärende Frage im Vorfeld dieser für die WM-Qualifikat­ion richtungs- weisenden Begegnung, mitunter beschäftig­t weiter die Besetzung der Linksverte­idiger-Position.

Gedankensp­iele mit Alaba

Sowohl Markus Suttner (Georgien, Slowakei) als auch Kevin Wimmer (Wales, Serbien, Irland) empfahlen sich im Herbst nicht für weitere Aufgaben. Möglich, dass Koller also mit einer Dreier-Abwehr bestehend aus drei Innenverte­idigern (Martin Hinteregge­r, Aleksan- dar Dragovic, Sebastian Prödl) spielen lässt – oder aber tatsächlic­h David Alaba aus seiner bevorzugte­n Rolle im Mittelfeld abzieht. Der Zürcher dürfte diese Variante zumindest erstmals seriös in Betracht ziehen, er sagt: „Ich wusste schon immer, dass David links hinten spielen kann. Natürlich ist er eine Option. Ich habe nie versucht, das zu verneinen.“

Noch wichtiger als eine geordnete Defensive dürfte gegen tief stehende Moldauer eine schlagkräf­tige Offensive sein. Mit Burgstalle­r verfügt Koller über einen Stürmer in Hochform, womöglich ein entscheide­nder Trumpf. „Er ist einer, der extrem viel unterwegs ist, Löcher aufreißt. Wir hoffen, dass er mit einer ganz dicken Brust zum Team kommt.“

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