Verkauft RWE Innogy?
Energie. Das Karussell in der deutschen Strombranche dreht sich und beflügelt die Aktienkurse.
Essen. Der deutsche Energiekonzern RWE hofft nach dem höchsten Verlust der Firmengeschichte von 5,7 Mrd. Euro auf bessere Zahlen. Das Ergebnis soll heuer leicht zulegen, für 2017 und die Folgejahre zahle das Unternehmen auch wieder eine Dividende, sagte RWEFinanzchef Markus Krebber. Für 2017 sind 50 Cent je Aktie geplant.
Mehr Aufsehen verursachten am Dienstag Spekulationen über einen Verkauf der erst im vorigen Herbst an die Börse gebrachten RWE-Tochter Innogy an den französischen Strom- und Gaskonzern Engie. RWE hält noch 77 Prozent des Unternehmens mit mehr als 40.000 Beschäftigten und profitiert von der Innogy-Dividende von voraussichtlich 1,60 Euro. RWE wird indes Interesse an der früheren E.ON-Tochter Uniper nachgesagt.
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz verwies auf einen Beschluss des Aufsichtsrats aus 2015, dass RWE grundsätzlich Innogy-Anteile verkaufen könne, jedoch nur bis zu einem verbleibenden Anteil von 51 Prozent. Bei Innogy ist das Zukunftsgeschäft mit Netzen, Vertrieb und Ökostrom gebündelt. Bei RWE verblieben die Kohle-, Gasund Atomkraftwerke und der Stromgroßhandel. Neben Innogy soll das Handelsgeschäft das Ergebnis verbessern. RWE-Aktien gaben die Spekulationen Schub, sie legten 9,1 Prozent zu. Innogy, deren Titel im MDax gelistet sind, stiegen um 6,2 Prozent. E.ON legte um zwei Prozent zu. (DPA)