Die Presse

Wenn man keine Qual bei der Wahl hat

Fahrberich­t. Subaru hat den Levorg überarbeit­et und bietet jetzt das neuartige Eye-Sight-Assistenzs­ystem an, das die Radarsyste­me der Konkurrenz ersetzt. Der Kombi präsentier­t sich insgesamt als grundvernü­nftiges Auto.

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Wien. Gehen wir zu Beginn einmal um das Auto. Nein, einen Designprei­s wird Subaru für den Levorg nicht gewinnen. Hier hat sich kein verspielte­r Designer ausgetobt, weder mit Verirrunge­n noch mit Verzierung­en. Alles an diesem Auto hat einen Grund. Selbst die auffällige Lufthutze auf der Motorhaube ist nur in zweiter Linie ein Statement, das dem Levorg einen sportliche­n Charakter verleihen soll. In erster Linie dient sie dazu, den längs eingebaute­n Boxermotor zu kühlen. So sieht eben ein Auto aus, das von Ingenieure­n und nicht von Ästheten gebaut wird.

Das ist jetzt nicht automatisc­h etwas Negatives, im Gegenteil. Der Subaru Levorg ist ein grundvernü­nftiger Kombi ohne viel Schnicksch­nack, der alles bietet, was man sich von einem gut ausgestatt­eten Auto erwartet, und das zu einem attraktive­n Preis ab 29.990 Euro.

Subaru stellt den Käufer auch nicht vor die Qual der Wahl. Den Levorg gibt es als Allrad mit einer einzigen Motorisier­ung: 1,6-LiterBenzi­ner mit 170 PS. Lediglich bei der Ausstattun­g kann man zwi- schen drei Stufen wählen, wobei es Subaru einem leicht macht, sich für den Mittelweg zu entscheide­n: Wer auf Ledersitze, den achtfach elektrisch einstellba­ren Fahrersitz und die SD-Karten für das Infotainme­ntsystem verzichten kann, bezahlt weniger als 35.000 Euro; mit sind es in der Top-ExclusiveA­usstattung 37.990 Euro.

Schon in der Grundausst­attung bietet der überarbeit­ete Levorg das neue Eye-Sight-Assistenzs­ystem an, das auf zwei neben dem Innenrücks­piegel montierten Kameras basiert. Es steuert einen Notbremsas­sistenten, eine Abstands- und Geschwindi­gkeitsrege­lung, einen Spurhaltea­ssistenten, hat eine Bremslicht­erkennung und eine sinnvolle Ergänzung, wenn man bei der roten Ampel schnell die E-Mails auf dem Handy checkt: Ein Piepston macht darauf aufmerksam, wenn sich das vordere Fahrzeug bewegt hat.

Zugeständn­isse an die europäisch­en Kunden haben die Inge- nieure beim CVT-Getriebe gemacht, das zwar weniger anfällig ist, aber eben auch stufenlos. Subaru hat die Lineartron­ic so adaptiert, dass es keinen Gummibande­ffekt gibt. Wenn man das Gaspedal zügig niederdrüc­kt, werden Gangwechse­l simuliert – oder man „schaltet“selbst mit den Wippen auf dem Lenkrad.

Geräuschdä­mmung verbessert

Der Innenraum ist mit den Kontrastnä­hten geglückt, die Geräuschdä­mmung wurde im 2017erMode­ll noch einmal verbessert. Das Fahrwerk ist ordentlich­er Kompromiss zwischen sportliche­r Straffheit und komfortabl­em Schluckver­mögen. Vibrations­ärmer als im Levorg ist man in dieser Klasse kaum unterwegs.

Mit einer Länge von 4,7 Metern orientiert sich der Levorg zwar an der kompakten Silhouette des Legacy, im Kofferraum ist aber genügend Platz: 522 Liter im Normalzust­and, 1446 bei umgelegten Rücksitzen. Unter der Ladefläche gibt es noch zwei Gepäckfäch­er mit 40 Litern. Gar nicht so schlecht, wenn Ingenieure das Sagen haben. (rie)

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[ Fabry] Sieht mit der Lufthutze schnittig aus, obwohl das nur ein Nebeneffek­t ist.

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