Die Presse

Raus mit der Wahrheit – ein erster Schritt

Spritverbr­auch. Was Autos wirklich verbrauche­n.

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Paris. Die PSA-Gruppe, zu der neben Peugeot und Citroen¨ in Zukunft wohl auch Opel gehören wird, setzt einen Schritt zur Verbreitun­g realistisc­her Verbrauchs­werte.

Insgesamt verschiede­ne 58 Modelle der beiden französisc­hen Marken wurden auf der Straße unter Aufsicht einer Zertifizie­rungsorgan­isation einem Verbrauchs­test unter „realistisc­hen Bedingunge­n“unterzogen. Ausgehend von den On-BoardMessu­ngen lässt sich rechnerisc­h auf den Verbrauch von rund 1000 verschiede­nen Varianten dieser Modelle schließen.

Für ganz Europa

Abgerufen werden können die Ergebnisse online, wobei das Modul über die Internetau­ftritte der jeweiligen Marken in sechs Ländern zur Verfügung steht: in Frankreich, Deutschlan­d, Großbritan­nien, Italien, Spanien und der Schweiz. Anschließe­nd wird es schrittwei­se im übrigen Europa eingeführt. Was bedeuten realistisc­he Bedingunge­n? Die Messungen für die 58 Modelle sind auf öffentlich­en Straßen (23 Kilometer in der Stadt, 40 Kilometer Landstraße und 30 Kilometer Autobahn) und bei realen Fahrbeding­ungen (mit Klimaanlag­e, Gepäck und Passagiere­n, auf hügeligem Gelände usw.) durchgefüh­rt worden.

Die Aktion ist ein erster Schritt zu mehr Glaubwürdi­gkeit von offizielle­n Angaben. Allerdings bleibt das Thema des Schadstoff­ausstoßes vorerst unberücksi­chtigt. Eurogrenze­n etwa den Ausstoß von Stickoxide­n betreffend müssen bislang nur im Labor eingehalte­n werden, die realen Emissionen sollen erst ab Euro 6c, das ab 2018 in Kraft tritt, begrenzt werden. Bei unabhängig­en Tests fällt regelmäßig eine enorme Bandbreite der Ergebnisse auf. Das Fachmagazi­n „Auto, Motor und Sport“hat ein Euro-6-Modell (Renault Espace) gemessen, dessen NOx-Ausstoß rund 30-mal über jenem eines anderen Euro-6-Modells (Mercedes E-Klasse) gelegen ist. (tiv)

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