Ein Vorzeigeprozess, der die Nation beruhigt
Präsenzdienst und schlechteren Visakonditionen? Bei einer verschärften Kontrolle, wie sie derzeit verlangt wird, werden unbescholtene Bürger mit Doppelstaatsbürgerschaft in eine Entscheidungsnot getrieben, bei der Schaden für den Staat entstehen kann. Das trifft speziell die jüngste Generation, die in einer globalisierten Welt längst nicht mehr so an einen Staat gebunden ist und faktisch nicht dieselbe Loyalität aufbringen wird, wie es Generationen zuvor taten.
Der Staat muss dafür sorgen, dass er sich zumindest auf EUEbene Attraktivität erhält. Denn bekanntlich wandern in Österreich als Erste Menschen mit guter Qualifikation aus. „Abrechnung mit blauem Kärnten“, von Martin Fritzl, 14. 3. Die Kärntner Geschichte scheint stark politisch motiviert zu sein. Auf die BZÖ/FPÖ-Crew hat man sich inzwischen kollektiv eingeschossen. Nun, nach dem Machtverlust, sind alle Korruptionsjäger geschlossen dabei – ein schönes Gefühl, „Schuldige“ausgemacht zu haben und die Situation unter allgemeinem Beifall auszukosten!
Es ist wohl davon auszugehen, dass erst das Verändern der Kräfteverhältnisse diesen Korruptionsfall vor Gericht gebracht hat! Wären die vier Herren noch an der Kärntner Landesspitze, gäbe es wohl kein Verfahren! Und das ist das Problem bei der Korruption – bei jenen, die die Macht innehaben, wird man sich höchstwahrscheinlich tunlichst hüten, etwas „anzuzünden“! Die Kärntner-Show-Inszenierung geht nun in die nächste Runde, ein Vorzeigeprozess, der vor allem eines tut: die Nation be- ruhigen! Damit der Alltag in der gewohnten Form wieder weiterlaufen kann.