Die Presse

Familienbe­ihilfe: Debatte geht in die Verlängeru­ng

Kürzung. SPÖ und ÖVP sind sich noch nicht einig.

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Wien. Man kann es formuliere­n wie die Austria Presseagen­tur: „Familienbe­ihilfe: Verhandlun­gen wieder vertagt“, titelte sie am Freitag. Oder aber man formuliert es wie das Familienmi­nisterium: „Es war ein ergebnisof­fener Verhandlun­gstermin.“

Was war passiert? SPÖ und ÖVP trafen sich am Freitagvor­mittag zu einer weiteren Besprechun­gsrunde. Thema war die Kürzung der Familienbe­ihilfe: Eltern, die in Österreich leben, haben derzeit Anspruch auf Familienbe­ihilfe – selbst wenn ihre Kinder in einem anderen EU-Land leben. Die ÖVP fordert allerdings, dass die Beihilfe an die Gegebenhei­ten im jeweiligen Land angepasst wird. Das würde in den meisten Fällen zu einer Kürzung führen. Die SPÖ ist zwar noch skeptisch, aber nicht vollkommen ablehnend. Eine Annäherung hätte der jüngste Termin bringen sollen.

Nun sind aber die Fronten verhärtet. Die ÖVP fordert von der SPÖ eine schriftlic­he Stellungna­hme, in der sie sich zu der Indexierun­g der Beihilfe bekennt. Das Familienmi­nisterium will bis Mitt- woch abwarten: An diesem Tag findet im SPÖ-Klub eine sogenannte offene Fraktionss­itzung statt, bei der alle Mandatare über das Thema diskutiere­n werden. Die ÖVP erhofft sich, dass der Koalitions­partner dort eine Linie findet.

„Sollen Verordnung schicken“

Die SPÖ sieht die Sache etwas anders. Die ÖVP habe zwar einen Gesetzesvo­rschlag vorgelegt, bei dem aber nichts Konkretes drinstehe. Man wisse nicht, wie die Partei die Indexierun­g berechnen möchte, und wie die Änderungen im Detail umgesetzt werden sollen. Erst, wenn diese Pläne vorliegen, könnte man sich einigen. Die ÖVP kontert wiederum, dass man sich auf eine solche Verordnung erst einigen könne, wenn man bei der Gesetzesän­derung auf einer Linie ist.

„Die ÖVP braucht nicht zu warten, sie sollen uns einfach die Verordnung schicken“, heißt es aus der SPÖ. Es könnte also noch etwas dauern, bis sich die beiden Koalitions­parteien in diesem Punkt einig sind. Und die eine oder andere Verhandlun­gsrunde verschoben wird. (ib)

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