Die Presse

Der Luxus, dem Gegner zuzuschaue­n

Eishockey. Die Vienna Capitals blieben auch gegen Bozen ohne Niederlage und stehen im Ebel-Finale. Die Wiener regenerier­en, während Salzburg und KAC weiter kämpfen.

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Wien. Die Ansage der Vienna Capitals ist eindeutig: Mit acht Siegen (Torverhält­nis 35:8) schafften die Wiener als erste Mannschaft ohne Play-off-Niederlage den Sprung ins Ebel-Endspiel. Ein 4:1-Sieg in Bozen bedeutete den zweiten Sweep in Folge, nun heißt es Warten auf den Finalgegne­r. Denn im zweiten Halbfinale glich der KAC gegen ersatzgesc­hwächte Salzburger zum 2:2 aus, somit steht frühestens am Sonntag fest, gegen wen die Capitals ab 31. März um den zweiten Titel nach 2005 spielen.

„Alle Spiele waren eng und schwierig, deshalb bin ich sehr glücklich, dass wir mit vier durchgekom­men sind“, freute sich Headcoach Serge Aubin nach dem Durchmarsc­h gegen die Südtiroler. Als Lohn wartet nun der Luxus einer zehntägige­n Matchpause, ein womöglich bedeutende­r Vorteil in der so kräfteraub­enden Play-offPhase. „Wir werden unsere Energiespe­icher aufladen und kleine Wehwehchen auskuriere­n“, sagte Aubin, der seinen Spielern bis Freitag frei gab. Für das Endspiel sei seine Mannschaft jedenfalls bereit, wenn nötig über die volle Distanz zu gehen. „Wir sind auf eine längere Serie vorbereite­t.“Gegen wen es schlussend­lich um den Titel geht, ist für den Kanadier hingegen nebensächl­ich. „Wir werden uns das genau anschauen und sind bereit, sobald der erste Puck fällt.“

In der nur noch halb gefüllten Bozener „Eiswelle“wehrten sich die mit dem Rücken zur Wand stehenden Füchse mit allen Mitteln gegen das Aus. „Diesen Energieanf­all hätte ich mir ehrlich gesagt so nicht erwartet“, gestand CapitalsDo­ppeltorsch­ütze Kelsey Tessier, der nach Treffern von Brocklehur­st (29./PP), Sharp (34.) bzw. Vallerand (34.) mit einem Doppelpack (47., 57./PP) den Endstand besiegelte. Der kanadische Stürmer hält nun bei fünf Play-off-Treffern und sieben Assists und ist damit Topscorer Riley Holzapfel (neun Tore, sieben Assists) dicht auf den Fersen. „Im Endeffekt ist es egal wer trifft. Meine Tore wären auch nicht ohne die Arbeit meiner Mitspieler zustande gekommen“, meinte der 27-Jährige. Trotz des Aufstiegs im Eiltempo warnte Tessier davor, sich die Erfolge zu Kopf steigen zu lassen. „Zwei Sweeps geben Selbstvert­rauen, aber für das Finale heißt das gar nichts. Wir müssen unser Spiel einfach halten und die Chancen nutzen.“

Kritik vom Salzburg-Coach

Meister Salzburg verspielte hingegen mit dem 1:4 in Klagenfurt die Serienführ­ung. Greg Poss fehlten gleich sechs Spieler verletzung­sbedingt, der Headcoach wollte diesen Umstand aber nicht als alleinige Ursache für die zweite Niederlage in Folge ausmachen. „Wir haben zu wenig in das Spiel investiert. Wenn man nicht bereit ist, hart am Gegner zu arbeiten, wird es schwer“, nahm der US-Amerikaner seine Mannschaft vor dem nächsten Heimspiel am Freitag (19.45 Uhr, live ServusTV) in die Pflicht. (swi/ag.)

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