Die Presse

1000 Euro für die ersten 1000 Rückkehrer

Die Regierung will die Rückkehrbe­ratung reformiere­n.

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Wien. Menschen zwangsweis­e abzuschieb­en ist in Österreich nach wie vor schwierig – vor allem auch deswegen, weil die Heimatländ­er nur in wenigen Fällen Heimreisez­ertifikate erstellen. Das Innenminis­terium will sich daher auf die freiwillig­e Rückkehr konzentrie­ren – und reformiert das „Anreizsyst­em“, wie es heißt. Unter anderem bietet Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) den ersten 1000 Menschen, die sich nun für eine Heimreise entscheide­n, ein höheres Unterstütz­ungsgeld an – es macht 1000 Euro aus.

Laut Bundesamt für Fremdenwes­en und Asyl handle es sich aber um eine einmalige Aktion. Man werde die Ergebnisse im Anschluss evaluieren. Gelten soll das Angebot allerdings nur für eine bestimmte Gruppe: Menschen aus den Weltbalkan­ländern seien ausgeschlo­ssen, der Fokus liege unter anderem auf Afghanista­n. Außerdem können nur Personen um die 1000 Euro Hilfe ansuchen, die mit 15. März schon im Asylverfah­ren waren. So soll ein „Pull-Faktor“nach Österreich vermieden werden. Reist eine gesamte Familie aus, gibt es höchstens 3000 Euro.

Zwischen 250 und 500 Euro

Abgesehen von diesem Kontingent soll die Rückkehrhi­lfe im Allgemeine­n reformiert werden. Künftig soll es zwei Möglichkei­ten geben: Reist eine Person aus, während ihr Asylverfah­ren läuft, soll es eine Starthilfe von 500 Euro geben. Wurde der Asylantrag bereits abgelehnt, werden hingegen 250 Euro ausbezahlt.

Die Anträge auf eine Rückkehrhi­lfe würden ohnehin einzeln geprüft. Liegen genug Eigenmitte­l vor, gibt es keine finanziell­e Unterstütz­ung. Ebenso wenig für straffälli­g gewordene Menschen. (ib)

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