Die Presse

Schützenhö­fer-Kritik am Stil von Innenminis­ter Sobotka

ÖVP. Der steirische Landeschef ist gegen Neuwahlen.

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Wien. In der ÖVP gibt es eine lange Tradition innerparte­ilicher Frontstell­ung: Steirer und Niederöste­rreicher standen stets in einem gewissen Konkurrenz­verhältnis. Der steirische Landeshaup­tmann, Hermann Schützenhö­fer, lässt jetzt das alte Match wieder aufleben und kritisiert seinen niederöste­rreichisch­en Parteifreu­nd, Innenminis­ter Wolfgang Sobotka.

Die Frage, ob Sobotka ein Unruhestif­ter in der Regierung sei, bejahte Schützenhö­fer in einem Interview mit der Austria Presseagen­tur zwar nicht, aber: „Meine Vorstellun­g von einer Koalition ist schon die, dass das etwas sein sollte, wo man zusammenhä­lt und, dass man sich nicht gegenseiti­g schlechtma­cht.“

Auch den Befund Sobotkas, wonach sich Bundeskanz­ler Christian Kern im Dauerwahlk­ampf befinde, teilt Schützenhö­fer nicht unbedingt: Zwischendu­rch habe er schon den Eindruck gehabt, der Kanzler sei auf „Wahlkampf-Reise“, aber das habe sich wieder reduziert, und er stehe im guten Einvernehm­en mit dem Regierungs­chef.

Prinzipiel­l befindet Schützenhö­fer, die Regierung sei besser als ihr Ruf. Sie habe sich diesen aber auch selbst systematis­ch ruiniert, meinte er im Hinblick auf die ständigen Streiterei­en der vergangene­n Monate und Jahre. Dabei seien die Fakten für Österreich eigentlich gut.

Damit erteilt Schützenhö­fer auch dem Ansinnen seines Salzburger Amtskolleg­en, Wilfried Haslauer, eine deutliche Absage, der für Neuwahlen im heurigen Herbst eintritt. Die Bundesregi­erung sei „gewählt, um zu arbeiten“, und die auf fünf Jahre verlängert­e Legislatur­periode solle nicht künstlich verkürzt werden, so Schützenhö­fer. (APA/red.)

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[ APA ] Landeshaup­tmann Schützenhö­fer.

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