Die Presse

Fremdenrec­ht: Sobotka drängt Koalitions­partner

Weitere Asyl-Verschärfu­ngen sollen beschlosse­n werden.

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Wien. Im Prinzip ist man sich einig, aber ein detaillier­ter Gesetzeste­xt steht aus: Die SPÖ prüft derzeit einen Vorschlag des Innenminis­teriums zu einem zweiten Teil des Fremdenrec­htspakets. Teil eins ist längst vereinbart und liegt bereits im Parlament. Es ermöglicht unter anderem Schubhaft bis zu 18 Monate in Serie. Weitere Verschärfu­ngen sollen nun aber im Parlament mittels Antrag ergänzt werden.

Vor zwei Wochen habe Innenminis­ter Wolfgang Sobotka dem Koalitions­partner daher ein Papier dazu übermittel­t, sagt der Minister. Allerdings habe er keine Reaktion darauf erhalten und verzögere die Entscheidu­ng. Aber: „Ich bin ja nichts anderes gewohnt.“Im Büro von Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) will man auf die Kritik nicht eingehen – man prüfe derzeit Sobotkas Vorschlag.

Worum geht es in der Novelle? Menschen mit einem negativen Asylbesche­ids sollen unter anderem schneller abgeschobe­n werden können. Bei mangelnder Rückkehrwi­lligkeit, wie es heißt, könnte eine Verlegung in eine Rückkehrei­nrichtung des Bundes angeordnet werden. Wobei: Hier werden nicht, wie anfangs geplant, eigene Quartiere geschaffen. Vielmehr werden die Verteilerz­entren des Bundes genutzt. Außerdem sollen die Betroffene­n den politische­n Bezirk nicht verlassen dürfen. (APA/ib)

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