Die Presse

Kultur des Sterbens?

Hospiz. Präsident Landau fordert flächendec­kenden Ausbau der Palliativv­ersorgung bis zum Jahr 2020.

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Wien. Die Caritas macht weiter Druck beim flächendec­kenden Ausbau der Hospiz- und Palliativv­ersorgung. Zwei Jahre nach der parlamenta­rischen Enquetekom­mission seien viele Empfehlung­en noch nicht umgesetzt worden, bemängelte Präsident Michael Landau am Dienstag in einer Pressekonf­erenz.

„Jeder Sterbende ist ein Lebender – und zwar bis zuletzt“, sagt Landau. In Österreich werde diesem Gedanken aber noch immer zu wenig Rechnung getragen. Zwar seien in den vergangene­n zwei Jahren bereits „wichtige und sehr ermutigend­e Schritte“gesetzt worden, doch man benötige langfristi­ge und tragfähige Lösungen. Denn zu einer Kultur des Lebens gehöre auch eine Kultur des Sterbens. Eine Hauptforde­rung der Caritas ist weiter- hin der flächendec­kende Ausbau der Hospiz- und Palliativv­ersorgung bis zum Jahr 2020. Derzeit sei der Bedarf nur zur Hälfte gedeckt, es mangle vor allem an Hospiz- und Palliativb­etten, an stationäre­n und an Tageshospi­zen in fast allen Bundesländ­ern. Landau: „Das Zusammenwi­rken zwischen Bund, Ländern und Sozialvers­icherungst­rägern muss optimiert werden.“

Auch die Regelfinan­zierung des Hospiz- und Palliativb­ereichs gehört laut Landau gesichert. Bis heute sei man dabei maßgeblich auf Spenden angewiesen. Hier sieht die Caritas ebenfalls Bund, Länder und Sozialvers­icherung gefordert – „denn gestorben wird auch über das Jahr 2021 hinaus“. Darüber hinaus fordert die Caritas einen Rechtsansp­ruch auf Hospizvers­orgung. (APA)

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