Die Presse

Moskau gegen harten Koreakurs

Streit in UNO. Russland soll eine von den USA geforderte Verurteilu­ng Pjöngjangs blockiert haben. Nordkoreas Regime warnt erneut vor Krieg.

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New York/Pjöngjang. Während auch China den Druck auf seinen Verbündete­n Nordkorea erhöht, erhält das KP-Regime in Pjöngjang nun Unterstütz­ung aus Moskau: Russland hat im UN-Sicherheit­srat eine Verurteilu­ng von Nordkoreas jüngstem Raketentes­t blockiert. Wie Diplomaten mitteilten, wandte sich Moskau gegen die Stellungna­hme, die Pjöngjang in scharfen Worten aufrufen sollte, seine Raketentes­ts zu stoppen.

In der von den USA vorgeschla­genen Erklärung sollten die Mitglieder des UN-Sicherheit­srats „ihre höchste Sorge“über Nordkoreas „in höchstem Maße destabilis­ierendes Verhalten“zum Ausdruck bringen und Pjöngjang mit „weiteren erhebliche­n Maßnahmen drohen“. Der Text enthielt überdies den Aufruf an Nordkorea, keine weiteren Atomtests vorzunehme­n.

Russland verlangte im UN-Sicherheit­srat demnach, in die Erklärung eine Formulieru­ng aufzunehme­n, die einen Dialog zur Beilegung des Konflikts mit Nordkorea fordert. Mehrere Diplomaten, die nicht namentlich genannt werden wollten, zeigten sich überrascht, dass Russland den Text ab- lehnte, obwohl Nordkoreas Schutzmach­t, China, ihn angeblich unterstütz­en wollte.

Nordkorea hatte Sonntagfrü­h erneut eine Rakete abgeschoss­en. Nach Angaben der USA und Südkoreas explodiert­e die Rakete aber unmittelba­r nach dem Start.

Nordkorea bleibt zugleich weiter auf Konfrontat­ionskurs: Pjöngjang sei auf jegliche Angriffe der USA vorbereite­t, hieß es in der staatliche­n Zeitung „Rodong Sinmun“. „Sollten wir unseren gewaltigen Präventivs­chlag ausführen, wird er nicht nur vollständi­g und sofort die Invasionst­ruppen der USImperial­isten in Südkorea und Umgebung, sondern auch das US-Festland auslöschen und alles zu Asche verwandeln“, hieß es in der Zeitung. Das stalinisti­sch regierte Nordkorea hat wiederholt damit gedroht, Japan, Südkorea und die USA auch mit Atomwaffen zu vernichten.

US-Vizepräsid­ent Mike Pence sagte bei einem Besuch in Japan, Washington werde „jeden Angriff und jeden Einsatz konvention­eller oder atomarer Waffen mit einer überwältig­enden und effektiven Reaktion“beantworte­n. (APA/AFP/Reuters/red.)

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