Die Presse

Mit Wein leben, für Wein leben

Weingut Buchegger. Walter Buchegger etabliert seit über zwei Jahrzehnte­n im Kremstal seine schonende und respektvol­le Art des Vinifizier­ens.

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Wo Trauben wachsen, wuchs auch Walter Buchegger auf. Das Keltern lernte er von klein auf von seinem Vater Leopold, der selbst 1965 damit begonnen hatte. 1994 übernahm Walter Buchegger dann selbst den Betrieb. Und etablierte auf einigen der besten Lagen des Kremstals seine respektvol­le, schonende Art des Vinifizier­ens. Seine Weine danken ihm dies mit ungekünste­lter, bekömmlich­er Eleganz und regionalty­pischem Charakter. 2006 übersiedel­te Walter Buchegger nach Dross. Seine zehn Hektar Weingärten blieben indessen in Gedersdorf verwurzelt. 2008 ergänzte er sie durch einen weiteren Hektar alter Rebbeständ­e: die Rohrendorf­er Toplage Gebling.

Klare Regeln für den Wein

Seine Lagen zählen übrigens zu den besten im ganzen Kremstal. Weil die meisten seiner Weingärten präzise ausgericht­ete Südlagen sind, kennt er Reifeprobl­eme nur vom Hörensagen: Die beständig hohe Reife in den Trauben sorgt stets für genügend natürliche­n Alkoholgeh­alt. Zusätzlich machen seine Lössböden die Weine besonders bekömmlich: „Sie sollen ja nicht nur bei Verkostung­en punkten, sondern auch viel Trinkspaß bereiten”, sagt Buchegger. Dass Walter Buchegger zu leben und zu winzern gleicherma­ßen versteht, lässt sich an sei- nen Weinen sehr mühelos erschmecke­n: Mit Eleganz, klarer Frucht und klassisch trockenem Geschmack sind sie typische Vertreter des Weinbaugeb­ietes Kremstal. Für ihre Vinifizier­ung erlegt er sich klare Regeln auf. Trockene Weine stellt er nur aus absolut gesunden, im Sommer ausgedünnt­en Trauben her. Diese stammen ausschließ­lich aus „kontrollie­rt integriert­er Produktion”, einem von der EU kontrollie­rten Weinbaupro­gramm für naturnahe Bewirtscha­ftung. Insektizid­e, Pestizide oder Herbizide dürfen dabei nicht eingesetzt werden.

Lebenstrau­m Winzer

In der Kunst des Weglassens ist Walter Buchegger generell geschickt: Bei seiner schonenden „Ganztraube­npressung” lässt er das Rebeln weg. So erreicht er einen besonders hohen Eleganzfak­tor, weil Tannin-und Phenolante­il besonders gering bleiben. Und bei der Gärung im Edelstahlt­ank verzichtet er auf unnötige Eingriffe – und erlaubt seinem Wein natürli- che Entfaltung. „Winzer zu sein”, sagt Walter Buchegger, „ist Lebensglüc­k, aber auch Verantwort­ung. Verantwort­ung gegenüber der Natur, dem Boden und gegenüber je- nen Menschen, die mir dieses Glück ermöglicht haben – meinen Eltern und den Generation­en davor, deren Lebensweg auch der Weinbau bestimmt hat.”

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[Lisa Müller] Walter Buchegger versteht es, seine Leidenscha­ft für den Wein und seine Familie perfekt zu vereinen.
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