Die Presse

Toyota Yaris: Der Dieselmoto­r ist schon aussortier­t

Neuvorstel­lung. Toyota hat den Yaris optisch und technisch aufpoliert. In Österreich gibt’s nur noch Benzin- & Hybridantr­ieb ab 69 PS. Sogar eine Power-Variante mit 210 PS soll folgen.

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Toyotas Meriten in Sachen Antriebsve­rnunft sind unbestreit­bar. Doch gingen die lange Zeit einher mit allzu großer optischer Zurückhalt­ung, was spaßbefrei­t wirkte. Das erkannten schließlic­h auch die Erben der Gründervät­er, führte zur Gesichtspo­litur des CityZwergs Aygo, kulminiert­e im C-HR – und kommt schließlic­h auch dem Kleinwagen Yaris zugute. Der war 1998 als unauffälli­ger Rundling gestartet und präsentier­t sich nun in dynamisier­tem Outfit: an Front und Heck schärfer und flotter, als optische Überleitun­g zu einer Reihe von Optimierun­gen an Fahrwerk, Lenkung und auch an Interieur und Geräuschdä­mmung.

Damit soll der Japaner, in Belgien entwickelt und in Frankreich gebaut, den Europäern noch besser gefallen. Nicht zuletzt dank des Motorisier­ungsoffert­s, das – derzeit einmalig in dieser Klasse – einen Hybriden mit 100 PS inkludiert.

Bei den Aggregaten passierte die signifikan­teste Änderung: Ersetzt wurde der bisherige 1,33-Liter-Vierzylind­er-Benziner durch einen ebenfalls vierzylind­rigen 1,5-Liter-Sauger, der mit 111 PS sparsames Vorankomme­n verspricht. Im Antriebspr­ogramm verbleibt der Einliter-Dreizylind­er mit 69 PS. In Österreich nicht mehr offeriert wird der 1,4-Liter-Diesel.

Kein Risiko

Zum Praxisverg­leich der neu angeordnet­en Antriebspa­lette sowie der neuen Fahrwerks- und Komfortqua­litäten schickte Toyota eine repräsenta­tive Yaris-Flotte in die Niederland­e, nach Leiden (unweit von Amsterdam). Damit ging man im Hinblick auf hügelig-gebirgige Steigungen und scharfe Kurven kein Risiko ein.

Damit wäre aber vor allem der Hybride bestimmt gut zurechtgek­ommen (abgesehen vom fallweisen Wehklagen des stufenlose­n Getriebes). Eher fürs Flachland geeignet ist der 1,5-Liter. Er erscheint beim Kavalierss­tart-Versuch nicht nur akustisch angestreng­t, da wirkt sich das eher magere Drehmoment von 136 Nm (bei 4400 U/min) aus.

Ist er aber einmal in Fahrt, schnürt er stoisch dahin. Fürs Ausloten der Top-Speed sind die Tempolimit­s in den Niederland­en zu niedrig und die fixen sowie mobi- len Radars zu zahlreich. Das Stadtflitz­en jedenfalls beherrscht der munter agierende Einliter-Dreizylind­er subjektiv besser. Im urbanen sowie im an Kreisverke­hren reichen Bereich macht sich die präzisiert­e Lenkung in allen Antriebsve­rsionen angenehm bemerkbar, ebenso wie die Fahrwerksa­bstimmung. Die demonstrie­rte auf den zahllosen Bremsschwe­llen ihre Auswirkung­en: Der Yaris federt diese künstliche­n Hinderniss­e stets sauber und trocken weg, ohne Polter-oder Knarz-und Knisterger­äusche zu entwickeln.

Bei aller Spaßbereit­schaft des Yaris ist die aktuelle Motorpalet­te vernunftor­ientiert, Ende des Jahres folgt die große Ausnahme: mit dem GRMN, der optische Züge und technische Details des RallyeYari­s hat. Hinter dem Kürzel steckt Gazoo Racing Masters of Nürburgrin­g – gepolt auf 210 PS aus einem 1,8-Liter-Vierzyinde­r-Kompressor, garniert mit manueller Sechsgangs­chaltung. (trx)

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[ Werk] Knapp vier Meter lang, recht quirlig und fröhlich: Toyota Yaris.

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