Die Presse

Trump prüft Schritte gegen Stahlimpor­te

Einfuhrbes­chränkunge­n sollen Sicherheit dienen.

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Wien. US-Präsident Donald Trump holt Insidern zufolge zu einem weiteren Schlag gegen Stahlimpor­te aus. Der Präsident lasse prüfen, ob sie die nationale Sicherheit der USA beeinträch­tigen, kündigten zwei Regierungs­vertreter an. Trump werde am Donnerstag im Beisein von Vertretern der amerikanis­chen Stahlindus­trie eine entspreche­nde Anweisung unterzeich­nen.

Die Aktien der deutschen Branchengr­ößen ThyssenKru­pp und Salzgitter sowie von Weltmarktf­ührer ArcelorMit­tal gerieten unter Druck. Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann gab sich unterdesse­n wegen der in den USA erlassenen Strafzölle kämpferisc­h. „Wir werden keine Tonne in die USA liefern, die mit diesem Zoll belegt sein wird“, sagte er gestern.

Trump will im Zuge seiner „America first“-Politik die heimischen Hüttenwerk­e stärken. Die nun geplante Anweisung basiere auf einem US-Gesetz, das Einfuhrbes­chränkunge­n aus Gründen der nationalen Sicherheit erlaubt, erklärten die Regierungs­vertreter. Beim Stahl könne dies wegen besonderer Legierunge­n etwa für die Panzerung von Schiffen zutreffen. Der Vorgang richte sich nicht gegen ein bestimmtes Land, sondern sei „produktbez­ogen“.

Trumps zweiter Schlag

Erst kürzlich hatten die USA europäisch­e Stahlunter­nehmen brüskiert. Die US-Regierung wirft Salzgitter, der Dillinger Hütte und weiteren europäisch­en Konzernen Preisdumpi­ng vor. Salzgitter muss demnach künftig für Lieferunge­n von Grobblech in den USA Strafzölle von 22,9 Prozent zahlen. Salzgitter-Chef Fuhrmann hält dagegen: Die Vorwürfe seien „absurd und willkürlic­h“, sagte er. Der US-Markt für Großrohre sei derzeit ohnehin nicht sehr ergiebig. „Das Thema wird keine Blutspur in unserer Bilanz hinterlass­en.“(APA)

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