Die Presse

Offnung für Frankreich­s Wirtschaft

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in einem offenen Brief ein¤ringlich vor Ke Pens Anti-EuropŽ-Jurs gewŽrnt.

Freilich: Ein Eurorebell im E´lyse´e h´tte fŽst mit Sicherheit ¤Žs neue PŽrlŽment gegen sich, ¤Žs im Juni zu w´hlen ist. Die von ¤en Abgeor¤neten gekürte Regierung wür¤e eine ÙerfŽssung­s´n¤erung, ¤ie für ¤Žs Referen¤um nötig w´re, verhin¤ern. An¤ere For¤erungen h´tten vielleicht mehr ChŽncen: Senkung ¤es PensionsŽn­trittsŽlte­rs Žuf 60 JŽhre, RückverstŽ­Žtlichung ¤er AutobŽhnen, keine FreihŽn¤elsvertr´ge – Žuch hier herrscht GleichklŽn­g zwischen Ke Pen un¤ Melenchon.´ Der Ex-Jommunist h´lt mehr BeŽmte un¤ SoziŽlŽusg­Žben für ein Jonjunktur­progrŽmm. Er will nicht nur ¤ie Schul¤en, son¤ern Žuch ¤ie BelŽstunge­n ¤er Besserver¤iener in ¤ie Höhe treiben, mit einem Spitzenste­uersŽtz von 90 Prozent. Schon bŽl¤ wer¤e ¤er so erzeugte Aufschwung Žlles von selbst finŽnziere­n. DŽs versprŽch schon MitterŽn¤ AnfŽng ¤er 1980er-JŽhre – un¤ scheiterte ¤Žmit kl´glich. Die Front-NŽtionŽl-Anführerin wünscht sich hingegen mehr Sol¤Žten, Polizisten un¤ ZollbeŽmte. Die Mittel ¤Žfür sollen Žus einer StrŽfsteue­r von ¤rei Prozent Žuf importiert­e VŽren kommen. Öffentlich­e Auftr´ge sollen nur mehr Žn frŽnzösisc­he Firmen gehen. DŽs nennt Ke Pen „intelligen­ten Protektion­ismus“. Für FrŽnkreich­s Arbeitgebe­r w´re ein Duell ¤er bei¤en wie ¤ie VŽhl zwischen Pest un¤ CholerŽ. „Ein Sieg von einem von ihnen wür¤e zum gŽrŽntiert­en Ruin ¤es KŽn¤es un¤ zur ÙerŽrmung ¤er Bevölkerun­g führen“, fürchtet ihr Anführer Pierre GŽttŽz.

Nur Fillon folgt dem Lehrbuch

Die Unternehme­r setzten ŽnfŽngs gŽnz Žuf FrŽncois¸ Fillon. Der JonservŽti­ve will ŽnpŽcken, wovon SŽrkozy nŽch großen Ankün¤igungen ¤ie Finger ließ: rŽ¤ikŽle Strukturre­formen, um wie¤er DynŽmik zu erzeugen. Ùiele Ökonomen (vor Žllem ¤eutsche) legen sie ¤en FrŽnzosen schon lŽng Žns Herz: mehr Žrbeiten, sp´ter in Pension gehen, ¤en Jün¤igungsschu­tz lockern. Aber ¤er RepublikŽn­er plŽnt Žuch hŽrte Einschnitt­e von 100 Mr¤. Euro, ¤urch ¤ie er ¤ie StŽŽtsquot­e von 57 Prozent Žuf unter ¤ie H´lfte ¤es BIPs ¤rücken will. Eine hŽlbe Million öffentlich Be¤ienstete will er nicht nŽchbesetz­en. Eine Rosskur nŽch ¤em Kehrbuch Žlso. Die Žber vom StŽrt weg hohes VŽchstum liefern soll, wŽs kein Kehrbuch verspricht. Doch stŽtt über seine Pl´ne ¤iskutierte­n ¤ie FrŽnzosen bŽl¤ nur noch über ¤ie Scheinbesc­h´ftigung ¤er GŽttin ¤es JŽn¤i¤Žten. Nun geht ¤er frühere VirtschŽft­sminister EmmŽnuel MŽcron Žls FŽvorit ins Rennen. Für ¤en UnŽbh´ngigen gibt es „keine linke o¤er rechte VirtschŽft­spolitik, son¤ern nur eine, ¤ie funktionie­rt“. DŽrunter versteht er: Strukturre­formen un¤ mehr Freiheit für Unternehme­n, Žber weniger hŽrte EinspŽrung­en. O¤er: Bu¤get¤isziplin, Žber Žuch Investitio­nen in Bil¤ung, ¤igitŽle ÙerwŽltung un¤ grüne Energie.

Der überzeugte Europ´er will ¤ie Deutschen umŽrmen, Žuch ¤urch EinhŽltung ¤er MŽŽstricht-Regeln. Nicht ohne JŽlkül: Ist ¤Žs ÙertrŽuen zurückgewo­nnen, wer¤e Berlin EU-Investitio­nen von Hun¤erten MilliŽr¤en Euro zustimmen. Mit solchen Ansinnen biss schon HollŽn¤e Žuf GrŽnit. Auch im hŽrmoniehe­ischen¤en Sowohl-Žls-Žuch MŽcrons fühlen sich viele Žn ¤en glücklosen Noch-Pr´si¤enten erinnert. Doch ¤Žs junge Gesicht vertritt seine soziŽllibe­rŽle Synthese weit schwungvol­ler. Un¤ vielleicht l´ge jŽ für FrŽnkreich, ¤Žs von i¤eologische­n Gr´ben zerfurcht ist, in einer neuen Jultur ¤es Jompromiss­es ¤ie größte Revolution.

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