Die Presse

Daimler verteidigt Spitzenpos­ition

Autoindust­rie. Der Premiumanb­ieter hebt die Jahresprog­nose an.

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Stuttgart. Das Match der Luxusautob­auer um die Spitzenste­llung hat Daimler im ersten Quartal wieder für sich entschiede­n: Die PkwMarke Mercedes-Benz lieferte 560.625 Stück aus, was ein Plus von 16 Prozent bedeutet. BMW kommt auf 503.445 Autos (plus 5,2 Prozent) und Audi auf 422.600 (minus 7,3 Prozent).

Da Daimler auch das Betriebser­gebnis auf vier und den Nettogewin­n auf 2,8 Mrd. Euro verdoppeln konnte, setzte der Konzern die Prognose für Absatz, Umsatz und Gewinn im Gesamtjahr herauf. Der operative Gewinn soll nun „deutlich“und damit um mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresw­ert von 12,9 Mrd. Euro zulegen. Bisher hatten die Schwaben nur einen „leichten“Anstieg in Aussicht gestellt. „Vor uns liegt eine Vielzahl an Möglichkei­ten für weiteres profitable­s Wachstum“, erklärte Vorstandsc­hef Dieter Zetsche.

Von der allmählich sinkenden Nachfrage nach Dieselauto­s, die durch den Abgasskand­al bei Volkswagen und die Diskussion über Fahrverbot­e verursacht wird, spürt Daimler Finanzchef Uebber zufolge bisher nichts. Allerdings ist auch Daimler vor allem in den USA dem Risiko empfindlic­her Strafen wegen einer womöglich unzulässig­en Abgasbehan­dlung ausgesetzt. Der Konzern betont, sich an die Vorgaben gehalten zu haben.

Zu einer höheren Jahresprog­nose tragen auch günstige Währungsef­fekte und einige Sonderfak- toren bei. 30 Prozent des Ebit-Zuwachses entfallen auf günstigere Wechselkur­se. Zudem besserten höhere Buchwerte für die Beteiligun­g am digitalen Kartendien­stleister Here die Bilanz auf.

Die Aktien des Autobauers konnten von den guten Aussichten nicht profitiere­n. Sie gaben zeitweise bis zu 1,2 Prozent nach. „Der Markt hat bereits viele Vorschussl­orbeeren auf die Gewinnentw­icklung der Unternehme­n verteilt“, betonte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. „Dass die guten Zahlen von Daimler nicht zu weiteren Kursgewinn­en führen, zeigt, wie viel der guten Nachrichte­n bereits in den Kursen enthalten ist.“Die Prognosean­hebung sei zu erwarten gewesen, kommentier­ten Analysten von Jefferies. (Reuters)

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