Die Presse

Ermittlung­en gegen Airbus-Chef

Eurofighte­r. Die Staatsanwa­ltschaft Wien untersucht den Ankauf der Abfangjäge­r.

- VON MARTIN FRITZL

Eurofighte­r. Die Wiener Staatsanwa­ltschaft ermittelt in der Causa Eurofighte­r gegen Airbus-Chef Thomas Enders. Es stehe der Verdacht des schweren Betrugs im Raum, berichtet die Nachrichte­nagentur Reuters. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte gestern die Ermittlung­en. Eine Stellungna­hme des Konzerns gab es vorerst nicht.

Die Staatsanwa­ltschaft Wien hatte im Februar ein Verfahren gegen den Luftfahrtk­onzern eröffnet. Das Verteidigu­ngsministe­rium hatte die Airbus Defence and Space GmbH – früher EADS Deutschlan­d – sowie die Eurofighte­r Jagdflugze­ug GmbH angezeigt. Konkret geht es um zwei Aspekte, nämlich den Kaufpreis der Jets und die Lieferfähi­gkeit: Der Kaufpreis sei über dem Wert der Flugzeuge gelegen, das Unternehme­n habe die Flieger in der versproche­nen Ausrüstung gar nicht liefern können.

Wien. Die Anzeige des Verteidigu­ngsministe­riums gegen Eurofighte­r und gegen den Airbus-Konzern hat einen ersten Erfolg gezeigt: Die Staatsanwa­ltschaft hat Ermittlung­en aufgenomme­n. Und dabei hat sie auch Konzernche­f Thomas Enders selbst ins Visier genommen: Gegen den Vorstandsc­hef des Flugzeugba­uers wird wegen schweren Betrugs ermittelt. Das berichtet die Nachrichte­nagentur Reuters. Eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft Wien bestätigte die Ermittlung­en, die schon im Februar aufgenomme­n wurden.

Auslöser der Ermittlung­en ist eine Anzeige des Verteidigu­ngsministe­riums, in der Eurofighte­r und Airbus schwerer Betrug vorgeworfe­n wird. Beim Ankauf der Luftraumüb­erwachungs­flugzeuge sei die Republik über deren wahren Wert getäuscht worden. Denn im Kaufpreis seien 183 Millionen Euro enthalten gewesen, die laut Airbus-Angaben zur Abwicklung der Gegengesch­äfte verwendet wurden. Staatsanwa­ltschaft wie auch Verteidigu­ngsministe­rium vermuten, dass ein Teil dieser Mittel für Schmiergel­dzahlungen verwendet wurde. Aber auch Gegengesch­äfts-

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