Die Presse

Strabag- und Porr-Aktien unter Druck

Bau. Bei den Unternehme­n wird wegen des Verdachts auf Preisabspr­achen ermittelt.

-

Wien. Die Aktien der beiden heimischen Bauwerte Porr und Strabag sind am Freitag an der Wiener Börse massiv unter Druck geraten. Die Papiere der Porr starteten um fast elf Prozent schwächer in den Handel. Strabag-Titel verloren ebenfalls sechs Prozent. Danach setzte eine Erholung ein, doch am Nachmittag lagen die Porr-Aktien noch immer sechs Prozent und die Strabag-Aktien drei Prozent im Minus.

Bei den beiden Bauunterne­hmen war es am Mittwoch und Donnerstag zu Razzien gekommen. Die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft führte laut Zeugenauss­agen bei Tiefbauunt­ernehmen Hausdurchs­uchungen durch, die auch am Freitag noch andauerten. Im Mittelpunk­t steht der Verdacht auf illegale Preisab- sprachen beim Bau von Autobahnen und Landstraße­n. Unter anderem soll es um ein Projekt auf der A9 gehen. Der mutmaßlich­e Schaden wird laut Hausdurchs­uchungsbef­ehl auf 100 Mio. Euro geschätzt.

20 Unternehme­n im Visier

Die Ermittlung­en führt das Bundesamt zur Korruption­spräventio­n und Korruption­sbekämpfun­g im Auftrag der Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft. Neben Strabag und die Porr hat es auch bei Swietelsky und Habau Razzien gegeben, berichten die „OÖN“. Insgesamt geht es angeblich um 20 Unternehme­n.

Strabag und Porr wollten am Freitag vorerst keine weiteren Stellungna­hmen zu den Vorwürfen abgeben. Eine Strabag-Sprecherin wies darauf hin, dass die interne Revision gewisse Projekte untersuche und man erst danach etwas zu den Verdächtig­ungen sagen könne. Beide Unternehme­n verwiesen auf die Stellungna­hmen vom Donnerstag, wonach man interne Prüfungen durchführe und mit Behörden kooperiere.

Indes hat die Commerzban­k ihr Kursziel für die Strabag von 38 auf 45 Euro angehoben. Gleichzeit­ig bestätigte sie ihre Anlageempf­ehlung „Buy“. Dass bei der Strabag wegen des Verdachts auf Preisabspr­achen ermittelt und Hausdurchs­uchungen durchgefüh­rt wurden, wurde erst nach Veröffentl­ichung der Analyse bekannt und ist in dieser daher noch nicht berücksich­tigt. (APA/red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria